Vorsicht Fuchsbandwurm: Wer im Wald wilde Beeren pflückt muss auf Hygiene achten

Von Nicole Freialdenhoven
18. Mai 2012

Wenn im Sommer wilde Erdbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren in den Wäldern reifen, ist die Versuch für viele Menschen groß, die köstlichen Früchtchen in der Natur zu pflücken und gleich zu verzehren. Doch immer wieder wird vor dem Fuchsbandwurm gewarnt, der auch auf Menschen übertragen kann. Dabei geben Mediziner Entwarnung: Die Zahl der mit einem Fuchsbandwurm infizierten Menschen ist verschwindend gering. Problematisch ist lediglich, dass die Erkrankung häufig erst viele Jahre später entdeckt wird - wenn überhaupt.

Der Fuchsbandwurm kann nur auf den Menschen übertragen werden, wenn ein Fuchs seinen Kot direkt auf einer Beere absetzt, die dann von einem Menschen gegessen wird. Daher kommen ohnehin nur sehr tief wachsende Beeren in Frage und das Waschen der Früchte und der Hände kann die Gefahr des Fuchsbandwurms durchweg ausschließen. Genauso gefährlich wie der Kontakt mit wilden Beeren ist auch der Kontakt zum Waldboden selbst, z.B. wenn Schmutz an die Kleidung gerät, mit den Fingern abgewischt wird und später ein Butterbrot mit den Fingern zum Mund geführt wird. Daher gilt auch hier Hände waschen als die beste Vorsichtsmaßnahme.

Kommt es trotzdem zu einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm, folgt eine Erkrankung an der sogenannten alveolären Echinokokkose, deren Inkubationszeit 10 bis 20 Jahre beträgt. Allein deshalb ist die Diagnose häufig schwierig. Wurde sie richtig erkannt, kann sie mit einer medikamentösen Therapie mit dem Wirkstoff Albendazol behandelt werden und in schlimmeren Fällen mit einem chirurgischen Einbegriff, bei dem ein Teil der Leber entfernt wird.