Schutzimpfung gegen Hakenwürmer entwickelt: Erste Tests im afrikanischen Gabun

Ein Befall einer Schwangeren mit Hakenwürmern hat fatale Folgen für die kindliche Entwicklung

Von Nicole Freialdenhoven
20. November 2014

Im Centre de Recherches Médicales de Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun wird derzeit erstmals ein neuer Impfstoff gegen Hakenwürmer ausprobiert, der gemeinsam vom Institut für Tropenmedizin in Tübingen, dem Akademisch-Medizinischen Zentrum in Amsterdam und dem amerikanischen Sabin Vaccine Institute entwickelt wurde.

Hakenwürmer und ihre Folgen

Hakenwürmer sind vor allem in den ärmsten Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Südostasiens ein großes Problem für schwangere Frauen und Kinder. Bei den Betroffenen lösen die Hakenwürmer Infektionen und Darmblutungen aus, die zu Eisenmangel und Unterernährung führen.

Viele Kinder kommen mit sehr niedrigem Gewicht auf die Welt und zeigen neben physischen Symptomen auch Zeichen einer geistigen Unterentwicklung, die sich wiederum in schlechten Schulleistungen widerspiegelt.

Erste Studien-Phase beginnt

An der ersten Phase I-Studie in Gabun sollen in den nächsten Wochen 32 freiwillige Probanden teilnehmen. Bei einem positiven Verlauf des Tests soll der Impfstoff im nächsten Jahr schnellst möglich klinisch weiterentwickelt werden.

Das Vakzin zielt darauf ab, die Ansaug- und Verdauungsprozesse des Hakenwurms zu stören, so dass er sich nicht im menschlichen Darm einnisten kann.

Derzeit sind in den armen Ländern der Welt bis zu 700 Millionen Menschen mit Hakenwürmern infiziert.