Wundrose - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Wundrose zeigt sich durch unterschiedliche Symptome. Die Diagnosestellung ist für den Arzt meist eindeutig. Wundrosen werden durch Bakterien verursacht. Wird die Wundrose konsequent behandelt, heilt sie ohne Folgeschäden aus.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: A26 A46
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Bei einer Wundrose oder einem Erysipel handelt es sich um eine Bakterieninfektion, deren Ausganspunkt meist eine Wunde ist, die sich infiziert. Bei einer rechtzeitigen Therapie, die die Gabe von Antibiotika binhaltet, heilt die Wunde jedoch in der Regel gut aus.

Ursachen

Die Wundrose entsteht durch eine bakterielle Infektion, meist mit Streptokokken. Die Bakterien gelangen über eine winzige Verletzung auf der Haut in das Lymphgefäß des menschlichen Körpers. Dies müssen nicht immer blutende Verletzungen sein, auch Mückenstiche oder Pilzerkrankungen (zum Beispiel zwischen den Zehen) können Eintrittspforten für die Bakterien sein.

Ist der Mensch gesund, erkrankt er normalerweise nicht an einer Wundrose. Wenn der Körper durch eine Grunderkrankung (wie zum Beispiel Aids, Krebs) geschwächt oder das Immunsystem stark angegriffen ist, kann es jedoch zur Erkrankung kommen.

Verlauf

Wird die Wundrose ärztlich behandelt, entstehen in der Regel keine Folgeschäden. Wird das Erysipel jedoch nicht oder zu spät behandelt, kann die Hautrötung in die tieferen Schichten des menschlichen Körpers vordringen und so eine Blutvergiftung oder auch eine Nierenentzündung hervorrufen.

Zu den weiteren, möglichen Komplikationen einer Wundrose gehören:

Wird die Wundrose nur unzureichend behandelt, kann sich jederzeit wieder eine neue Wundrose bilden.

Symptome

Patienten mit einer Wundrose haben eine starke Rötung, meist im Gesicht oder an den Beinen. Teilweise sieht man auf der Haut auch kleine Blasen und Blutungen unter der betroffenen Hautstelle.

An der geröteten Hautstelle verspüren die Betroffenen ein starkes Brennen. Zusätzlich ist auch eine Schwellung zu beobachten.

Die Patienten haben oftmals

Zum Fieber kommt meist noch Schüttelfrost hinzu. Auch

sind Symptome einer Wundrose.

Diagnose

Der Mediziner nennt die Wundrose Erysipel. Meist kann der Arzt die Diagnose sofort stellen, wenn ihm die Symptome geschildert werden und er die stark gerötete Hautstelle sieht.

Zusätzlich wird dem Patienten jedoch noch Blut abgenommen, um den Erreger der Infektion zu ermitteln. Zusätzlich sind bei einer Wundrose die Blutsenkung sowie die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut erhöht.

Der Erreger der Wundrose gelangt über kleine Hautverletzungen in den Körper. Diese sucht der Arzt. Meist sind es zum Beispiel durch Pilz angegriffene Hautstellen oder auch Ekzeme.

Zusätzlich muss der Arzt herausfinden, ob Begleiterkrankungen die Infektion begünstigt haben. Dies könnten zum Beispiel Krankheiten wie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus sein.

Behandlung

Da es sich bei der Wundrose um eine bakterielle Infektion handelt, wird sie mit Antibiotika behandelt. Krankheiten, die durch Viren verursacht werden, können hingegen nicht mit Antibiotika therapiert werden.

Meist verordnet der Arzt Penicillin zur Behandlung der Wundrose. In den ersten Tagen wird das Penicillin oftmals durch eine Infusion intravenös in die Vene verabreicht. Diese Therapie findet oft unter stationären Bedingungen in einem Krankenhaus statt, da nur hier die hoch dosierte Penicillintherapie möglich ist.

Nach wenigen Tagen kann der Patient das Antibiotikum dann in Form von Tabletten einnehmen. Das Antibiotikum muss meist etwa zwei Wochen lang eingenommen werden.

Bestehen starke Schmerzen oder hohes Fieber, verordnet der Arzt zusätzlich fiebersenkende Mittel oder Schmerzmittel.

Der Patient muss Bettruhe einhalten und den Hautbereich mit der Wundrose (zum Beispiel das Bein) möglichst wenig bewegen.

Bei Wundrosen an den Extremitäten werden< Arme oder Beine oftmals in eine Schiene gelegt und so ruhig gelagert. Zusätzlich werden Arme oder Beine auch hoch gelegt, um eine Stauung in den Lymphbahnen zu verhindern.

Die Stelle der Wundrose wird zusätzlich gekühlt, was ebenfalls die Schmerzen lindert. Auch die Schwellung geht durch das Kühlen zurück.

Neben der Behandlung der Wundrose muss der Arzt auch die Eintrittspforte der Bakterien finden und diese behandeln. Auch eine eventuell bestehende Grunderkrankung muss intensiv behandelt werden, um eine erneute Erkrankung an einer Wundrose zu verhindern.

Vorbeugung

Einer Wundrose kann man nur insofern vorbeugen, dass man seine Haut pflegt und regelmäßig eincremt. Fußpilz sollte unbedingt behandelt werden. Patienten mit Diabetes oder anderen Grunderkrankungen sollten besonders auf ihre Hautpflege achten und die Haut regelmäßig nach kleinen Verletzungen absuchen.

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