Winterblues oder Depression: Woran der Unterschied zu erkennen ist

Von Nicole Freialdenhoven
13. Dezember 2013

Im Winter leiden viele Menschen unter der langen Dunkelheit und neigen in diesen Monaten zu Niedergeschlagenheit und schlechter Laune. Der Volksmund spricht vom Winterblues, während Fachleute bei schwereren Symptomen eine saisonale Winterdepression diagnostizieren, die unter dem schönen Kürzel SAD (Seasonal Affective Disorder) bekannt ist. Schuld sind die Hormone Melatonin und Serotonin, die im Winter aus dem Gleichgewicht geraten.

"Lichtdusche" als Abhilfe

Einerseits steigt der Spiegel des Schlafhormons Melatonin, so dass sich die Menschen müde und schlapp führen, andererseits sinkt der Spiegel des Glückshormons Serotonin, so dass auch noch schlechte Laune hinzukommt. Dass viele Menschen im Winter einen unbändigen Heißhunger auf Süßigkeiten haben, liegt vor allem daran, dass sich das Gehirn über Zucker und Schokolade mit zusätzlichem Serotonin versorgen will. Die beste Therapie gegen die Winterdepression ist eine "Lichtdusche", eine starke Lampe, die den Betroffenen das fehlende Sonnenlicht ersetzt.

Unterschiede zur echten Depression

Ob es sich "nur" um eine saisonale Winterdepression handelt oder möglicherweise um eine echte Depression, können Betroffene leicht an bestimmten Symptomen feststellen: Bei einer echten Depression fehlt zum Beispiel der Heißhunger auf Süßes. Stattdessen leiden depressive Menschen häufig unter Appetitlosigkeit.

Auch das Schlafverhalten ist unterschiedlich: Bei einer Depression treten häufig Schlafstörungen auf, während Menschen mit SAD ständig müde sind und viel schlafen. Auch leiden sie nicht unter schweren Ängsten, tiefer Traurigkeit oder gar Selbstmordgedanken, sondern fühlen sich höchstens melancholisch und niedergeschlagen.