Warzenentfernung - Mittel und Methoden

Warzen sind nicht nur lästig und unschön anzusehen, sondern können sich auch verbreiten, wenn Sie von Viren ausgelöst wurden. Wer unter Warzen leidet, möchte diese daher schnellstmöglich loswerden. Dazu stehen ganz unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung, die von der Kältetherapie und Laserbehandlung über einen operativen Eingriff bis hin zu einfachen Hausmitteln reichen. Die Methode zur Entfernung einer Warze ist dabei abhängig von der Lage und Art. Welche Warzenarten es gibt und welche Therapien zur Auswahl stehen, lesen Sie in diesem Artikel.

Von Jens Hirseland

Was sind Warzen?

Bei Warzen (Verrucae) handelt es sich um gutartige Wucherungen, die auf der Haut vorkommen. Die Hautwucherungen zeigen sich rau mit einer schuppigen Oberfläche. Ihr Auftreten ist an sämtlichen Stellen des Körpers möglich. Besonders betroffene Hautbereiche sind aber das Gesicht, die Hände, die Füße sowie die Genitalien.

Verursacht werden Warzen von verschiedenen Viren wie zum Beispiel den Humanen Papillom Viren (HPV). Als Risikofaktoren für das Entstehen von Warzen gelten Wunden auf der Haut, Durchblutungsstörungen, bestimmte Erkrankungen wie Neurodermitis, Allergien oder eine Schwäche des Abwehrsystems. Aber auch Stress oder psychische Probleme können eine Rolle spielen.

Häufig betroffen von Warzen sind Kinder und Jugendliche. Grundsätzlich können sich die Hautwucherungen jedoch in jedem Alter zeigen.

Unterschiedliche Warzenarten

Eine Warze ist nicht gleich Warze. So gilt es zwischen verschiedenen Warzenarten zu unterscheiden. Zu den häufigsten Formen gehören:

Alterswarzen zeigen sich typischerweise ab dem 50. Lebensjahr. Ihr Auftreten ist an sämtlichen Körperstellen möglich. Kinder sind hingegen vorwiegend von den runden Stachelwarzen betroffen, die den Umfang einer Erbse aufweisen. Pinselwarzen haben die Form eines Fadens und treten an Hals und Gesicht auf, während Dornwarzen an den Fußsohlen vorkommen, wo sie oft an Druckstellen entstehen.

Wie wird man eine Warze wieder los?

In den meisten Fällen bildet sich eine Warze nach gewisser Zeit von selbst wieder zurück, ohne dass etwas gegen sie unternommen werden müsste.

Treten die Warzen jedoch an gut sichtbaren Körperstellen wie Gesicht, Hals oder Fingern auf, können sie sich störend auswirken. Dies gilt aber auch für Dornwarzen an den Füßen, die unangenehme Schmerzen auslösen. Darüber hinaus muss bedacht werden, dass Warzen in bestimmten Phasen ansteckend sind und dadurch auf andere Menschen übertragen werden können. Aus diesem Grund ist es ratsam, Warzen, die von Viren hervorgerufen werden, zu behandeln.

Eine Ausnahme stellen die Alterswarzen dar, die nicht ansteckend sind und daher keine medizinische Behandlung benötigen.

Behandlungsmethoden

Der Medizin steht eine Vielzahl an Therapieoptionen zur Entfernung von Warzen zur Verfügung. Zu den gängigsten Verfahren zählen das Anwenden von physikalischen Mitteln, chemischen Substanzen oder das Entfernen durch einen chirurgischen Eingriff. Außerdem werden einige alternative Methoden sowie zahlreiche Hausmittel angeboten. Letzterem haben wir einen eigenen Artikel gewidmet: Hausmittel zur Entfernung von Warzen.

Welche Behandlung sich letztlich individuell am besten eignet, richtet sich vor allem nach Art und Lage der Warzen. Die Therapie sollte daher stets mit einem Arzt abgeklärt werden.

Salizylsäure oder Milchsäure

Zur Entfernung von gewöhnlichen Warzen oder Dornwarzen eignen sich spezielle Lösungen, Cremes oder Pflaster, die Salizylsäure oder Milchsäure enthalten. Die beiden Mittel werden auch häufig miteinander kombiniert. Sie verfügen über die Eigenschaft, die verhornte Haut aufzuweichen. Zuvor unterzieht der Patient die betroffene Stelle einem warmen Hand- oder Fußbad. Im Anschluss daran wird die aufgeweichte Hornschicht von medizinischem Personal abgetragen. Bei diesem Verfahren kann es mitunter zu Blutungen aus der Warze kommen, die jedoch normalerweise keine Gefahr darstellen.

Damit sich auch die tieferen Warzenanteile aufweichen lassen, werden Lösung oder Pflaster erneut auf die betroffene Hautstelle gegeben. Diese Behandlung wird bis zum kompletten Verschwinden der Warze regelmäßig wiederholt, was nach Umfang der Warze einige Wochen in Anspruch nehmen kann.

Die Lösungen lassen sich zur Selbsthandlung auch zuhause auftragen. Dabei ist es wichtig, auf den Schutz der Haut vor den aggressiven Anti-Warzenmitteln zu achten. Es empfiehlt sich, die gesunde Haut durch eine fettige Salbe oder Vaseline abzudecken. Auch das Desinfizieren der Hände ist überaus wichtig, damit sich die Viren nicht auf andere Hautstellen verteilen können, denn sie werden durch die Säuren nicht abgetötet.

Arzt behandelt eine Warze
Behandlung einer Warze unter dem Fuß mit einer Tinktur

Kyrotherapie

Eine weitere Option zur Beseitigung von Warzen stellt die Kyrotherapie dar. Bei diesem Verfahren wird von einem Arzt flüssiger Stickstoff auf die Warze aufgetragen. Die anschließende Verdunstung führt dazu, dass sich extreme Kälte bildet. Dadurch wird wiederum die oberste Hautschicht zerstört. Durch die Kyrotherapie stirbt das Warzengewebe ab, sodass sich die Warze nach einigen Tagen von der Haut ablöst. Handelt es sich um gewöhnliche Warzen an den Fingern, sprüht der Arzt den flüssigen Stickstoff aus einer Flasche auf die betroffene Stelle. Die Vereisung wird mehrere Male durchgeführt. Dabei ist eine Pause von wenigstens einer Woche zwischen den Therapiesitzungen einzuhalten.

Bei einigen Patienten löst das Auftragen des Flüssigstickstoffs einen kurzen Kälteschmerz aus. Die Haut ist angeschwollen und gerötet. Nach einigen Tagen heilt die Warze ab, wobei sich eine Kruste bildet. Narben sind durch die Kyrotherapie nicht zu befürchten.

Wer zur Entfernung der Warze nicht extra einen Arzt aufsuchen möchte, kann in der Apotheke auch rezeptfreie Vereisungsstifte erhalten. Deren Kälteeffekt fällt jedoch geringer aus als beim Arzt.

Für manche Menschen eignet sich eine Kyrotherapie allerdings nicht. Dazu gehören vor allem Patienten, die unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), dem Raynaud-Syndrom oder einem diabetischen Fuß leiden.

wIRA-Therapie

Zu den modernen Behandlungsverfahren zum Entfernen von Warzen gehört die sogenannte wIRA-Therapie mit reinem Infrarotlicht. Der Begriff wIRA steht für "wassergefiltertes Infrarot A Licht". Bei dieser Methode kommt es zur Ausblendung der hautbelastenden Infrarotanteile mit einem Flüssigkeitsfilter. Durch dieses Vorgehen werden nur die hautschonenden und tiefenwirksamen Anteile des Infrarotlichts genutzt.

Erster Schritt der wIRA-Behandlung ist das Aufweichen der Warze mit Pflastern, die die Hornhaut ablösen, was zwei bis sieben Tage in Anspruch nehmen kann. Ohne dass dabei Schmerzen zu befürchten sind, trägt der Arzt die gelösten Anteile der Hornhaut vor dem Bestrahlen ab. Anschließend wird die betroffene Stelle für ca. eine halbe Stunde mit dem Infrarotlicht bestrahlt. In den meisten Fällen reichen zehn Sitzungen zum Behandlungserfolg aus.

Lasertherapie

Das Entfernen einer Warze kann auch durch den Einsatz eines Lasers erfolgen. Dieser bestrahlt die obersten Schichten der Haut, wodurch es zum Gewebsuntergang der Warze kommt.

Eine Lasertherapie gilt als sinnvoll, wenn mehrere Warzen zugleich auftreten oder stark wuchern.

Chirurgische Behandlung

Führen die konventionellen Therapiemethoden nicht zum gewünschten Erfolg, lässt sich die Warze auch mithilfe eines operativen Eingriffs entfernen. Dabei handelt es sich um eine kleine Operation, die nur wenig Zeit in Anspruch nimmt und ambulant vorgenommen wird. Der Patient erhält dazu eine örtliche Betäubung. Auf operative Weise entfernt werden zumeist Warzen am Fuß wie Dornwarzen.

Erster Schritt des Eingriffs ist das Ausschaben der Warze mit einem Speziallöffel, der einem Skalpell ähnelt. Der Operateur entfernt die Warze mitsamt ihrer Wurzel. Zum Ende der Operation versorgt er die Wunde. Nach dem Eingriff kann der Patient wieder nach Hause gehen.

Im Rahmen der Nachbehandlung ist es wichtig, die Wunde gut zu pflegen, damit es nicht zu einer Infektion kommt. Bei Operationen am Fuß muss sich der Patient 14 bis 21 Tage schonen und auf unnötige Bewegungen verzichten.

Eine operative Behandlung bietet zwar den Vorteil, dass sich die Warze schnell beseitigen lässt, bekämpft jedoch nicht die Ursache der Warzenentstehung. Dadurch besteht die Gefahr eines erneuten Warzenbefalls.

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  • Dorothea Terhorst-Molawi BASICS Dermatologie, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2019, ISBN 3437421344
  • Thomas Dirschka, Roland Hartwig, Claus Oster-Schmidt Klinikleitfaden Dermatologie: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2010, ISBN 343722302X
  • Ingrid Moll Duale Reihe Dermatologie, Thieme Verlagsgruppe, 2016, ISBN 3131266880

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