Phimose bei Kindern - Wenn sich beim Wasserlassen die Vorhaut aufbläht besteht handlungsbedarf

Kommt ein Kind mit einer Vorhautverengung auf die Welt, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2014

Fast alle neugeborenen Jungen kommen mit der sogenannten "Phimose" zur Welt. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Vorhaut. Der Normalfall ist jedoch, dass sich in der frühen Kindheit und spätestens mit dem Eintritt in die Pubertät das Problem von selbst verwächst.

Verengung der Vorhaut

Ist dem nicht der Fall, haben die Betroffenen starke Schmerzen beim Zurückziehen der Vorhaut, oder können dies überhaupt nicht. Bei Kindern sollten die Eltern immer dann misstrauisch werden, wenn sich beim Wasserlassen die Vorhaut aufbläht. Dies zeigt, dass der Druck durch den Urin zu hoch ist. Auch eine stark gerötete Eichel beim Urinieren kann auf eine zu starke Verengung der Vorhaut hinweisen. Sinnvoll ist es dann, mit den Jungen zum Kinderarzt zu gehen und das Problem anzusprechen.

Eine schonende Therapie besteht in der Vergabe einer Salbe. Diese enthält Kortison oder Östrogen und wird direkt auf die Vorhaut aufgetragen. Innerhalb von vier bis sechs Wochen kommt es zu einer Dehnung der Vorhaut und die Phimose ist verschwunden. Dieser Therapieerfolg tritt bei konsequenter Anwendung in 75 Prozent der Fälle ein.

Operation

Nützt die Salbe nichts, bleibt nur noch die Option eines chirurgischen Eingriffs. Dabei besteht die Möglichkeit, die Vorhaut zu weiten, ohne sie dabei komplett zu entfernen. Eine Beschneidung muss also nicht sein. Alternativ kann bei der OP die Vorhaut abgenommen werden. Wirklich zwingend notwendig ist dies nur in Einzelfällen.