Forscher entschlüsseln die Struktur des Hantavirus

Von Cornelia Scherpe
10. September 2012

Eine Infektion mit dem Hantavirus gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen in Deutschland. Dabei war der Virus vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt. Inzwischen weiß man, dass er Nagetiere als Wirte benutzt und über deren Körperausscheidungen auf den Menschen übertragen werden kann. Vor allen Dingen Mäuse wurden als Hauptüberträger festgestellt und tragen den Virus in Kot und Urin, aber auch im Speichel. Selbst wenn die Tiere äußerlich gesund wirken, können sie Besitzer schnell infizieren.

Wer betroffen ist, reagiert mit hohen Fieber und akuten Schmerzen. In sehr schweren Krankheitsfällen kann der Virus auch die Nieren angreifen und zu einem Nierenversagen führen. 2012 greift der Erreger wieder stark um sich. Bisher wurden dem Robert-Koch-Instituts schon 2.216 Fälle gemeldet.

Da der Virus in der Medizinwelt noch so jung ist, konnte man ihn bisher recht schwer diagnostizieren. Doch Forschern ist es nun gelungen, die exakte Struktur des Hantavirus zu entschlüsseln. Die molekulare Signatur unterscheidet sich bei einzelnen Unterarten, daher wurde ein neues Register geschaffen. In ganz Deutschland können dort Ärzte nun eintragen, wann und in welcher Region Deutschlands sie einen Patienten mit dem Hantavirus behandelt haben. So können Forscher genau nachvollziehen, wo und in welcher Form der Virus in Deutschland wütet.

Man hofft, dass man auf diesem Wege die Risikogebiete ermitteln kann und noch mehr über die Eigenschaften des Virus erfährt.