Der erste Wirkstoff gegen Epstein-Barr-Viren im Tierversuch erfolgreich

Impfung könnte in Zukunft vor einigen Krebsarten schützen

Von Cornelia Scherpe
4. April 2019

Das Epstein-Barr-Virus zählt zu den Herpes-Viren und besiedelt Schätzungen zufolge 90 Prozent der gesamten Menschheit. Bei der großen Mehrheit hat das Immunsystem eine relativ gute Kontrolle über die Erreger und es ist ein normales Leben möglich. Bricht es bei Menschen aus, zeigt es sich vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen in der Form des sogenannten Pfeifferschen Drüsenfiebers. Zudem belegen Studien, dass bis zu zwei Prozent aller weltweiten Krebserkrankungen auf Epstein-Barr-Viren zurückgehen.

Bislang gab es keinen Impfstoff gegen diese Virengruppe, doch das haben Forscher aus Philadelphia geändert. Sie präsentieren nun erste Ergebnisse aus Tierstudien und mache Hoffnung, auf einen Einsatz beim Menschen.

Neuer Impfstoff macht Hoffnung im Kampf gegen EBV-positive Tumore

Im Versuch wurden Mäuse mit speziellen Krebszellen infiziert. Die menschlichen Tumorzellen des Nasenrachenkrebs konnten in ihrem Wachstum gestoppt werden als man den Mäusen einen EBNA-1-Inhibitor verabreichte. Dieser Hemmstoff sorgt dafür, dass Epstein-Barr-Viren sich nicht mehr vermehren können. Da sie die Basis für das Krebswachstum in diesem Fall sind, kommt auch das Tumorwachstum zum Erliegen. Die Wirkung bei den Tieren war deutlich besser als die derzeitige Standardbehandlung: eine Mischung aus Bestrahlung und Chemotherapie.

Dieser Impfstoff mit dem Namen VK-1850 wird damit für alle Krebsformen interessant, die zu den EBV-positiven Tumoren zählen. Das sind neben Nasenrachenkrebs auch das Non-Hodgkin-Lymphom, einige Unterformen des Magenkrebs und das in Afrika verbreitete Burkitt-Lymphom. Bislang sind allerdings noch keine klinischen Studien mit Freiwilligen in der Planung.