Wie lange leben Erreger auf Plastik-Spielzeug? Die erschreckende Antwort: bis zu 24 Stunden

Forscher möchten Eltern dafür sensibilisieren, dass Gegenstände ein echter Ansteckungsherd sein können

Von Cornelia Scherpe
12. August 2016

Es gibt kaum eine Kindertagesstätte, in der man nicht Spielzeug aus Plastik vorfindet. Auch viele öffentliche Plätze arbeiten mit montiertem Spielzeug dieser Art und in Arztpraxen liegen kleine Spielsachen aus, damit Eltern und Kind die Wartezeit überbrücken können.

Doch wo viele Menschen zusammenkommen, ist auch eine Erkältung schnell von einem auf den anderen übertragen. Eine US-Studie hat nun gezeigt, welche Rolle dabei Spielzeug hat.

Viren auf Plastikspielzeug

Die Forscher nahmen ein handelsübliches Produkt für Kinder: einen quietschenden Frosch aus Plastik. Er wurde mit Viren versehen, so wie es beim Husten, Niesen täglich passieren kann.

  • Legte man das Spielzeug in einen Raum mit Zimmertemperatur und 60 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit waren die Viren bis zu 24 Stunden auf der Oberfläche aktiv. Zwar waren dann bereits 99 Prozent der Viren abgestorben, aber auch ein Prozent genügt, um im Körper durch Vermehrung eine Infektion auszulösen.

  • Senkte man die Luftfeuchte auf 40 Prozent, waren es immerhin noch zehn Stunden.

Herrscht in einem Wartezimmer, der Kita, oder an einem anderen Ort hoher Publikumsverkehr, ist es daher unwahrscheinlich, dass ein Spielzeug frei von Erregern bleibt.

Verhaltenstipps für Eltern

Die Forscher möchten mit ihrer Studie vor allem Eltern dafür sensibilisieren, dass Gegenstände ein echter Ansteckungsherd sein können. Die meisten Menschen denken schlicht nicht an diese Tatsache. Zwar vermeiden viele das Umarmen oder Händeschütteln mit offensichtlich Erkälteten, doch ein Gegenstand wird als Gefahr oft nicht wahrgenommen.

Da Kinder jedoch gern Dinge an den Mund führen und auch ihre Finger in den Mundraum stecken, kommen sie noch viel intensiver als Erwachsene mit den Erregern in Kontakt. Auf der einen Seite kann das zu einer Stärkung des Immunsystems führen, doch je jünger ein Kind ist, desto schwächer sind die Abwehrkräfte noch, denn sie entwickeln sich erst im Laufe der Lebensjahre.

Eltern sollten daher gerade bei den Kleinsten ein Auge auf (fremdes) Spielzeug haben.