Virus greift in den USA um sich - Kinder erleiden schwere Atemwegserkrankung

Von Cornelia Scherpe
11. September 2014

Während er in Deutschland noch nicht einmal aufgetreten ist, macht sich der Virus "D68" in den USA breit. Es handelt sich dabei um einen Erreger aus der Gruppe der Enteroviren. Diese haben offenbar vor allen Dingen bei Kindern ein leichtes Spiel und verursachen in den jungen Körpern eine schwere Atemwegserkrankung.

Krankheitsfälle in Illinois und Missouri

Besonders gehäuft traten die Infektionen in Illinois und in Missouri auf. In Missouri hatte ein Krankenhaus die Proben von 22 Kindern zur weiteren Analyse eingeschickt und in 19 Fällen war das Virus nachweisbar.

Die Proben waren eingeschickt worden, da es den Kindern bei der Aufnahme in der Klinik extrem schlecht ging. Sie litten an schweren Asthamanfällen bis zur akuten Atemnot und an Hypoxämie. Bei einer Hypoxämie herrscht ein akuter Mangel vom Sauerstoff im Blut vor.

In einigen Fällen war der Verlauf so drastisch, dass die Kinder auf der Intensivstation beatmet werden mussten.

Seltsamer Befund: Kein Fieber bei schwerer Infektion

In der Stadt Kansas City in Missouri erkrankten insgesamt 300 Kinder und 15 Prozent davon mussten auf eine Intensivstation. Auffallend war, dass die meisten Kinder überhaupt kein Fieber hatten. Das ist untypisch, da der Körper sich bei schweren Infektionen dieser Art normalerweise mit einer Erhöhung der Körpertemperatur selbst hilft, denn bei Fieber arbeitet das Immunsystem besser.

Virus D68 breitet sich aus

Die US-Presse hat bekannt gegeben, dass die Fälle aus Illinois und Missouri leider keine Ausnahmen sind, denn auch aus anderen Regionen der USA werden immer wieder neue Infektionen mit D68 gemeldet - besonders in Colorado und in Ohio. Offenbar sind Erwachsene aber nie davon betroffen und der Virus wirkt sich allein bei Kindern derart schlimm aus.