Saudi-Arabien legt neue Zahlen bezüglich Mers-Erkrankten vor - Mehr Fälle als zunächst angenommen

Von Ingrid Neufeld
4. Juni 2014

Das Gesundheitsministerium von Saudi-Arabien hat neue Zahlen bezüglich der Menschen, die an Mers erkrankt sind, vorgelegt. Damit gibt es über 280 Todesfälle.

Anzahl der Mers-Infektionen höher, als bisher angegeben

Das Gesundheitsministerium in Riad hatte laut eigenen Angaben die Daten seit 2012 "umfassend überprüft" und dabei festgestellt, dass 282 Menschen an der Krankheit gestorben waren und sich 688 damit infiziert haben. Noch am Montag sprach das Ministerium von 190 Toten und 575 Erkrankten, die das Virus in sich tragen.

Sier Mimesch, der Unterstaatssekretär im Gesundheitsministerium, war kurz vor Mitteilung der aktualisierten Zahlen von seinem Amt entbunden worden. Ende April war der Gesundheitsminister Abdallah al-Rabiah entlassen worden. Adel Fakih hatte als Nachfolger Anfang Mai den Leiter des König-Fahd-Krankenhauses von seinen Pflichten entbunden, nachdem in dem Krankenhaus mehrere Mers-Infektionen aufgetreten waren.

Kamele vermutlich Überträger der Krankheit

Das Coronavirus Mers (Middle East Respiratory Syndrom) ist erst seit September 2012 bekannt, als ein Patient mit schwerer Atemwegsinfektion behandelt worden war. Bei ihm wurde das Virus diagnostiziert. Es ist dem Sars-Virus ähnlich und kann Symptome wie eine Grippe aufweisen. Allerdings kann auch eine schwere Lungenentzündung die Folge sein.

Im Gegensatz zu Sars führt die Krankheit mitunter zu Nierenversagen. Nach Erkenntnissen einer US-Studie sind möglicherweise Kamele die Überträger. In Saudi-Arabien gibt es sehr viele dieser Tiere.