WHO will Tuberkulose ausrotten - Tb-Fingerprinting bald weltweit

Von Nicole Freialdenhoven
2. Mai 2013

Die Weltgesundheitsorganisation WHO verfolgt große Pläne: Bis zum Jahr 2050 soll die Tuberkulose weltweit ausgerottet werden. Damit dies gelingt, sollen Tb-Patienten einen genetischen Fingerabdruck abliefern, mit denen sich der Weg der Tb-Erreger bei lokalen Ausbrüchen der Krankheit besser verfolgen lässt. Das sogenannte Tb-Fingerprinting soll zudem helfen, unnötige Therapien und eine teure Überdiagnostik zu vermeiden.

In Hamburg wurde das Tb-Fingerprinting bereits im Jahr 1997 eingeführt und zeigt doch große Erfolge. Die Kosten liegen bei etwa 50 Euro für einen genetischen Fingerabdruck. Dabei wird ein Gensegmet aus dem Erbgut des Tb-Erregers mycobacterium tuberculosis entnommen und seine Banden sichtbar gemacht. Da jeder Erregerstamm eindeutige Banden besitzt, ist eine Verwechselung ausgeschlossen. So können die Erregerstämme mehrerer Tb-Patienten verglichen werden, um zu beurteilen, ob es sich um eine Epidemie des gleichen Stammes handelt oder um individuelle Erkrankungen.

So soll verhindert werden, dass nach einer Tb-Diagnose zahlreiche Kontaktpersonen aufwändig getestet werden müssen um die Infektionsquelle zu finden - obwohl gar kein Zusammenhang zwischen Tb-Patienten bestand und somit nicht von einer Epidemie gesprochen werden konnte. In Hamburg wurden dank des Tb-Fingerprintings so schon 118.000 Euro gespart.