Tuberkulose-Mittel Sirturo: Die erste Neuzulassung seit 50 Jahren

Von Nicole Freialdenhoven
3. Januar 2013

Zum ersten Mal seit 1963 wurde in den USA ein neues Tuberkulose-Mittel auf den Markt gebracht: Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erteilte dem Medikament Sirturo die Freigabe. Sirturo enthält den Wirkstoff Bedaquilin, der vor allem dort helfen soll, wo sich Tuberkulose-Viren als resistent gegenüber den herkömmlichen Antibiotika gezeigt haben. In Deuschland ist Bedaquilin bislang nur für Härtefalle zugelassen.

Jedes Jahr sterben weltweit mehr als eine Million Menschen an Tuberkulose, die damit an erster Stelle der tödlichen Infektionskrankheiten steht. Der Erreger mycobacterium tuberculosis wird in der Rege durch Tröpfchen übertragen, z.B. durch Husten. In Deutschland erkranken jedes Jahr im Schnitt etwa 5000 Menschen an Tuberkulose. Ein Problem bei der internationalen Bekämpfung der Krankheit ist die Tatsache, dass der Erreger zunehmend gegen bekannte Antibiotika resistent geworden ist.

Das Mittel Sirturo, das von einer Tochterfirma des Pharmaherstellers Johnson & Johnson vertrieben wird, soll dem nun entgegen wirken. Es soll nicht nur in den USA zum Einsatz kommen, sondern vor allem auch in den Regionen der Erde, die am meisten von Tuberkulose betroffen sind, zum Beispiel in Afrika.