Konstanz: Erzieherin im Kindergarten an Tuberkulose erkrankt

Von Ingo Krüger
19. April 2012

Im Konstanzer Chérisy-Kindergarten ist eine Mitarbeiterin an Tuberkulose erkrankt. Zwar sucht das Gesundheitsamt intensiv nach der Ursache, doch noch ist unklar, wo sich die Frau infiziert hat.

Bei der Suche nach dem möglichen Ansteckungsweg nutzen die Fachleute den genetischen Fingerabdruck des bei der Erkrankten gefundenen Bakteriums. Sie erhoffen sich dadurch Hinweise auf die Herkunft der Infektion. Dabei können sie auf den umfangreichen Bestand einer Datenbank zurückgreifen und einen Gen-Abgleich durchführen. Bei diesem Verfahren werden Bakterienkulturen gezüchtet. Allerdings dauert dies einige Wochen.

Nun führt das Gesundheitsamt im Zusammenarbeit mit der Kinderklinik in Konstanz Untersuchungen durch, um festzustellen, ob sich Kinder oder Mitarbeiter angesteckt haben. Von Kindern, die keine Symptome der Infektionskrankheit zeigen, gehe keine Gefahr aus, so die Experten. Bisher haben Hauttests und Röntgenaufnahmen keine Hinweise auf eine weitere Erkrankung geliefert. Endgültige Gewissheit liefern Nachtests jedoch erst in acht bis zwölf Wochen.

Lungentuberkulose gilt bei einer frühen Diagnose als gut behandelbar. Die Heilungschancen liegen bei rund 100 Prozent. Problematischer ist dagegen die unerkannte Tuberkulose. Erkrankte zeigen dabei Symptome, die auch bei einer Erkältung oder Bronchitis auftreten können.

Das Robert-Koch-Institut rät von einer vorbeugenden Impfung ab. Die Risiken seien größer als die Gefahr, sich in Deutschland mit der Tuberkulose anzustecken.