Mutierte Tuberkulose-Erreger nutzen Antibiotika zur Ausbreitung

Von Thorsten Hoborn
25. Dezember 2009

Mediziner entdeckten bei einen Patienten in China einen Tuberkulose-Erreger, der nicht nur resistent gegen die gängige Antibiotika-Behandlungen ist, sondern vom Einsatz dieser Medikation zusätzlich profitiert und sich viel schneller entwickelt. Der Zustand des infizierten, 35-jährige Mannes verschlechterte sich zusehends unter der Standardbehandlung. Lediglich ein Austausch der Antibiotika konnte ihn retten.

Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Tuberkulose zu verwendenden Standard-Antibiotika Rifampicin und Isoniazid konnten bisher weltweit erfolgreich eingesetzt werden. Doch circa fünf Prozent der Tuberkulose-Fälle weisen Resistenzen gegen Rifampicin auf, was jährlich viele Menschenleben fordert.

Ein Bakterium, welches das Antibiotikum zur beschleunigten Ausbreitung nutzt, stellt Forscher nun vor neue Fragen, die es umgehend in Studien zu beantworten gilt.