Keine Angst vor Flugreisen: Ansteckungsgefahr für Tuberkulose ist gering

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juni 2014

Mehrere Stunden mit fremden Menschen auf engstem Raum eingepfercht zu sitzen, ist für die meisten kein schönes Szenario - das jedoch bei jedem längeren Flug Realität wird.

1996 schreckte ein Bericht die Medizinwelt auf, wonach Passagiere, die weniger als zwei Sitzreihen von einem mit multiresistenter Tuberkulose infizierten Menschen sitzen, ein 8,5-fach erhöhtes Risiko hatten, sich anzustecken. Allerdings geben Forscher mittlerweile Entwarnung: Weitere Studien haben ergeben, dass das Ansteckungsrisiko über den Wolken gering ist.

Studien zur Überprüfung

So hatte das US-Center for Disease Control and Prevention 758 Passagiere untersucht, die sich während eines Fluges in der Nähe einer an Tuberkulose erkrankten Person befunden hatten. Zwar wurden 142 Personen positiv getestet, doch keine einzige Person erkrankte tatsächlich an Tuberkulose.

Bei einer anderen Studie kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich die beiden Patienten womöglich schon vor der Flugreise infiziert hatten und nicht erst in der Luft.

Experten kommen daher zu dem Schluss, dass es nur in Ausnahmefällen notwendig ist, alle umsitzenden Mitreisenden untersuchen zu lassen, wenn sich ein Flugpassagier als Tuberkulose-krank entpuppt.