Im Kampf gegen Tuberkulose: Resistente Bakterien sollen durch ein neues Medikament besiegt werden

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2014

Tuberkulose gehört noch immer zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Das früher auch als "Schwindsucht" bezeichnete Leiden kann sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöst werden.

Während die virale Form meist relativ harmlos verläuft, kann eine Tuberkulose durch Bakterien sogar tödlich enden. Behandelt werden Erkrankte meist durch die Vergabe von Antibiotika, doch wie auch andere Bakterien haben sich Tuberkulose-Bakterien teilweise auf die Mittel eingestellt und Resistenzen gebildet.

Diese Form der Erkrankung wird schnell zu einem harten Kampf für den Patienten und seinen behandelnden Arzt. Forscher sind daher fieberhaft auf der Suche nach Lösungswegen und ein internationales Team vermeldet nun einen Erfolg.

Die Wissenschaftler aus den USA und der Schweiz haben dabei mit dem bereits bekannten Antibiotikum "Spectinomycin" gearbeitet. Dies wurde vor Jahren vom Markt genommen, da es gegen viele Bakterien so gut wie gar nichts ausrichten konnte. Der Einsatz lohnte sich also nicht. Die Forscher griffen nun aber auf Spectinomycin zurück und entwickelten den Wirkstoff einfach weiter.

Wissenschaftler finden Schwachstelle der Bakterien

Die ursprüngliche Version des Mittels sollte Tuberkulose-Bakterien abtöten, doch diese hatten schnell eine effektive Methode gegen den Angriff entwickelt. Die Bakterien haben in ihrem Inneren eine sogenannten Efflux-Pumpe und über diese konnten sie den Wirkstoff einfach wieder aus sich hinaus transportieren.

Dieses Wissen machte man sich für das neue-alte Spectinomycin zunutze. Man wandelte dafür den Wirkstoff ein wenig um, sodass die Bakterien nicht mehr mit der Efflux-Pumpe arbeiten können. Die für sie gifte Substanz bleibt also im Zellinneren und kann dort effektiv wirken.

Das Antibiotikum an sich war nämlich damals schon hochwirksam, doch es konnte nicht lange genug in den Bakterien bleiben, um sie abzutöten. Die Forscher sind nun guter Dinge, dass in den kommenden Jahren mehrere neue Antibiotika auf den Markt kommen, die auf auf dem verbesserten Wirkstoff basieren.