Das West-Nil-Fieber geht um die Welt

Von Cornelia Scherpe
30. Juli 2013

Die Globalisierung hat auch ihre Schattenseiten. Probleme bringt sie unter anderem im medizinischen Bereich mit sich, denn durch die Vernetzung der Menschheit, werden auch Krankheiten von einer Region an eine andere weitergegeben. Dabei sind allerdings nicht alle Erreger gleich "mobil", wie regelmäßige Untersuchungen bezüglich der Ausbreitung immer wieder zeigen.

Am "fleißigsten" ist derzeit ein Virus namens "West Nile virus". Er löst das sogenannte West-Nil-Fieber aus und wird vor allen Dingen durch Mückenstiche auf den Menschen übertragen. Ursprünglich handelte es sich hierbei um eine Tropenkrankheit, doch der Virus ist ein richtiger Globetrotter. Er konnte sich inzwischen weit über die Breitengrade der Tropen hinaus ausbreiten und macht sich auch kühlere Regionen zur Heimat.

Inzwischen findet man ihn häufig auch in Mittelmeerregionen. Vor einem guten Jahrzehnt wurde die Tigermücke als Überträger zudem in Nordamerika entdeckt: Eine Lieferung von Autoreifen aus der Heimat der Mückenart brachte den Überträger in die USA und mit ihm die Infektion. Gerade der globale Handel ist derzeit aus medizinischer Sicht das größte Problem, wenn es um die Verbreitung von Infektionen geht.

Große Unruhe muss deswegen aber nicht aufkommen. Nur in einem Prozent kommt es beim West-Nil-Fieber zu lebensgefährlichen Verläufen. Der Großteil wird vom Immunsystem des Betroffenen problemlos beseitigt. Die durch den Mückenstich abgegebenen Menge an Viren ist im Regelfall schlicht so gering, dass es nicht einmal zu nennenswerten Symptomen kommt.

Wer in den Urlaub fliegt und sich in einer Region mit potenziellen Überträgern aufhält, sollte dennoch so gut es geht mit Mückenschutz arbeiten. Zudem geben die örtlichen Gesundheitsbehörden regelmäßig Informationen heraus, wenn aktuell wieder eine akute Gefahr droht. Diese gilt es ernst zu nehmen.