Ungewünschtes Souvenir auf Fernreisen - Malaria wird am häufigsten heimgebracht

Experten vermuten für die Zukunft einen weiteren Anstieg der Infektionen mit Tropenkrankheiten

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2013

Jedes Jahr handeln sich hunderte Fernreisende in den Tropen eine Infektionskrankheit ein, die sie als ungewünschtes Souvenir mit nach Hause bringen. An erster Stelle lag dabei trotz aller Prophylaxe und Reisewarnungen die Malaria.

  1. Insgesamt 76,9% der Reisenden, die eine Krankheit aus dem Urlaub mitbrachten, hatten die Malaria im Gepäck.
  2. Weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete der Typhus mit 18,1%.

Die Furcht vor schrecklichen Infektionskrankheiten wie Ebola oder Lassa-Fieber war jedoch unbegründet: Kein einziger Patient hatte sich damit angesteckt.

Krankheitsmeldungen nach Urlaub

Für ihre Untersuchung werteten norwegische Forscher an der Universität von Oslo die Daten von genau 82.825 Patienten in einem Zeitraum von 15 Jahren aus, die nach einer Urlaubsreise mit einer Krankheitsmeldung zum Arzt gegangen waren. Dabei handelte es sich nicht nur um Norweger, sondern um Urlauber aus insgesamt 19 Ländern.

Von diesen 82.825 Patienten wurden jedoch lediglich 4,4% tatsächlich mit einer Tropenkrankheit diagnostiziert. Die Malaria trat vor allem bei Menschen auf, die in westafrikanischen Ländern Urlaub gemacht hatten. Den Typhus holten sich dagegen vor allem Indien-Besucher.

Immigranten und Fernreisende als Risikogruppe

Experten vermuten, dass die Zahl der Urlauber, die sich mit Tropenkrankheiten anstecken, in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird, da immer mehr Menschen Fernreisen unternehmen. Auch Immigranten, die ihre Familien in der alten Heimat besuchen, gehören zu den Risikogruppen.