Fernreisende werden vorsichtiger: Zahl der tropischen Krankheiten in Deutschland geht zurück

Von Nicole Freialdenhoven
2. November 2012

Obwohl immer mehr Deutsche in ferne Länder reisen, sinkt die Zahl derer, die mit Tropenkrankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber nach Hause kommen. Zu diese erfreulichen Erkenntnis kommt das Robert Koch-Institut, das seine Statistiken im Epidemiologischen Bulletin veröffentlichte.

Danach erkrankten im letzten Jahr 562 Deutsche an Malaria und nur eine Erkrankung verlief tödlich. Die Frau hatte sich bei einer Reise ins afrikanische Mali infiziert.

Am Dengue-Fieber, das sich in den letzten Jahren auch in Südeuropa ausgebreitet hat, erkrankten dagegen trotz aller Gefahrenmeldungen nur 288 Fälle - halb so viele wie im Jahr davor. Allerdings geht das Robert Koch-Institut von einer hohen Dunkelziffer aus, da die Erkrankung häufig mild verläuft und nicht als Dengue-Fieber erkannt wird.

Vor allem aus Indien wurde der Typhus mitgebracht, von dem es 57 Erkrankungen gab, während lediglich vier Deutsche an der Cholera erkrankten. Selbst die Lepra wurde zweimal diagnostiziert: Sie wurde aus Indonesien, bzw. aus Brasilien mitgebracht.

Neben Indien gilt vor allem Afrika südliche der Sahara als größtes Risikogebiet für Infektionskrankheiten. Die größte Zahl der Malaria-Patienten hatte sich beim Urlaub in Westafrika angesteckt oder beim Besuch von Freunden und Verwandten. Viele andere Patienten waren Geschäftsreisende und Entwicklungshelfer, die fernab der Touristenzentren unterwegs waren, wo Gesundheitsvorschriften und Hygiene mangelhaft sind.