Chikungunya - die unbekannte Tropenkrankheit

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Wer den Begriff "Chikungunya" noch nie gehört hat, muss sich nicht wundern, denn hierbei handelt es sich um eine weitgehend unbekannte Tropenkrankheit. Geprägt wurde der Name von dem Bantuvolk der Makoden. Diese beschreiben einen gebeugt gehenden Mann als "Chikungunya".

Die Medizin übernahm diesen Begriff, um eine seltene Infektion zu beschreiben. Das Virus wird via Stechmücke auf den Menschen übertragen und siedelt sich im Körper an. Dabei kommt es zu heftigem Fieber und starken Schmerzen in den Gelenken. Auch Kopfschmerzen und eine abrupte Abgeschlagenheit verbannen die Erkrankten für einige Zeit ins Bett. Aufgrund dieser vorübergehenden Schwächung empfand man den Namen als sehr passend.

Beruhigend ist, dass das menschliche Immunsystem in der Regel sehr gut mit Chikungunya umgehen kann. Betroffene erholen sich nach einigen Tagen. Allerdings entwickeln 50 Prozent der Patienten auch Hautausschläge und Blutungen in der Haut. Diese unschöne Symptomatik sorgt für zusätzliche Schmerzen und das Potential für weitere Infektionen, da die Haut als Schutzbarriere beschädigt ist.

Einen Impfstoff gibt es bisher nicht, daher hilft nur der Schutz gegen einen Mückenstich. Wer gestochen wird, muss zunächst die Inkubationszeit abwarten. Innerhalb von sieben Tagen zeigen sich bei einer Infektion auch die Symptome. Wer betroffen ist, kann in der Regel auf das Immunsystem vertrauen.

Dennoch ist der Gang zum Arzt sinnvoll, damit der Verlauf überwacht und bei eventuellen Komplikationen gehandelt werden kann. Todesfälle traten bisher nur bei Menschen mit gestörtem Immunsystem und bei Senioren auf.