Tropenmediziner in Deutschland gefragt - immer mehr exotische Infektionen werden bei uns heimisch

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2012

Grippe und Erkältung gehören zu den normalen Infektionen hierzulande. Viele Menschen erwischt es regelmäßig. Der Gang zum Hausarzt verspricht zum Glück meist eine schnelle Linderung der Symptome und eine baldige Genesung. Fälle von Malaria oder dem Krim-Kongo-Fieber findet man dagegen in der Arztpraxis eher selten und nur bei heimkehrenden Touristen, die sich im Urlaub infiziert haben. Doch dieses Bild wird sich in naher Zukunft ändern, wie Mediziner aktuell zu bedenken geben.

Bald werden Tropenmediziner in Deutschland so gefragt sein, wie nie zuvor. Durch den Klimawandel kommen immer mehr exotische Infektionen auch zu uns und werden bald hier heimisch sein. Die Erreger wie Stechmücken oder Zecken wandern mit dem Klima zu uns und finden hier einen neuen passenden Lebensraum. Deutlich wird das zum Beispiel am Krim-Kongo-Fieber, das früher nur in Asien und Südosteuropa vorkam. Doch die als Wirt dienende Zecke ist nun auch in der Türkei und auch in Bulgarien gesichtet worden. Das gefährliche dieser Virusinfektion ist die hohe Sterblichkeit, die immerhin bei 20 Prozent liegt.

Auch das Dengue-Fieber wird zur Gefahr, da die Tickermücke als Überträger seit 2007 vereinzelt in Süddeutschland vorgekommen ist. Tropenkrankheiten müssen daher in den kommenden Jahren auch in Deutschland verstärkt unter die Lupe genommen werden. Ärzte und Patienten sollten für die Symptome besser sensibilisiert werden, damit eine angemessene Betreuung erfolgen kann.