Medikamente gegen die afrikanische Schlafkrankheit sollen verbessert werden

Intensive Forschung für geringere Sterblichkeit bei Therapie der Schlafkrankheit

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. September 2011

In Afrika gibt es zwei unterschiedliche Arten der Schlafkrankheit. Diese unterscheiden sich in der Dauer der Krankheit, beziehungsweise der Art des Erregers:

  1. Der Erreger der ostafrikanischen Schlafkrankheit nennt sich Trypanosoma brucei rhodesiense und befällt sowohl Menschen als auch Haus- und Nutztiere.
  2. Der westafrikanische Erreger Trypanosoma brucei gambiense kann lediglich dem Menschen gefährlich werden kann.

Beide Arten der Schlafkrankheit können ohne ärztliche Behandlung tödlich verlaufen und werden durch die allgemein bekannte Tse-Tse-Fliege übertragen. Vor einem stationären Therapiebeginn muss der Patient sich erst einmal einer Lumbalpunktion unterziehen, um festzuszellen, ob das Nervensystem ebenfalls von den Erregern befallen ist. Anschließend entscheiden die Ärzte über den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel.

Neues Medikament für geringere Nebenwirkungen

Leider verursacht der zur Therapie verwendete Wirkstoff Melarsoprol zum Teil schwere Nebenwirkungen, an denen fünf Prozent aller behandelten Patienten sterben. Neue Hoffnung naht jedoch: Ein neues Medikament soll die Therapie einfacher und sicherer machen.

Bei Tierexperimenten ist es Forschern gelungen, die Arsenverbindungen des Wirkstoffes zu ändern und dadurch giftige Nebenwirkungen zu eliminieren. Weiterhin könnte das neue Medikament auch oral, anstelle einer Infusion, verabreicht werden.

Die Schlafkrankheit gibt es in 36 afrikanischen Ländern und verläuft in zwei Stadien, die unbehandelt zum Tod führen. Es sollen weitere neue Wirkstoffe, die im Moment in klinischen Tests ausgetüftelt werden, zum Einsatz kommen. Ziel ist es, den Wirkstoff Melarsoprol gänzlich zu ersetzen.