Resistente Gonokokken - Auslöser der Geschlechtskrankheit Tripper reagieren selten auf Antibiotika

Von Cornelia Scherpe
11. April 2013

Umgangssprachlich wird die Krankheit Gonorrhö auch als Tripper bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Geschlechtskrankheit, die auf eine Infektion mit Bakterien zurückgeht.

Das Leiden tritt keineswegs selten auf. Jedes Jahr erkranken schätzungsweise 60 Millionen Menschen auf der Welt neu, wobei vor allen Dingen Geschlechtsverkehr unter Männern als Hauptübertragungsweg gilt. 2010 wurden allein innerhalb der EU 32.000 Fälle des Tripper bekannt. Allerdings basiert diese Zahl auf allen Ländern außer einem: In Deutschland nämlich besteht keine Meldepflicht mehr. Bereits seit 2011 müssen die Ärzte keine genauen Zahlen mehr liefern.

Die Fälle sind allerdings auch so schon ein Grund zur Beunruhigung, denn Ärzte haben festgestellt, dass sie ihren Patienten mit Gonörrhö immer schlechter helfen können. Der Grund liegt in den Bakterien, die den Tripper auslösen. Sie werden zunehmend gegen Antibiotika resistent und lassen sich daher nicht mehr richtig in Schach halten.

Überhaupt keinen Nutzen mehr bringen Penicillin und Chinolone. Derzeit sind daher das Mittel Ceftriaxon in Kombination mit Azithromycin die erste Wahl. Doch auch gegen diese beiden Medikamente stellen Forscher immer häufiger Resistenzen fest.

Die Gonorrhö ist eine Krankheit, die sehr ernst genommen werden muss. Neben schmerzenden Entzündungen der Harnröhre kann es zu Krebsleiden (Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs) kommen. Außerdem kann der Betroffene unfruchtbar werden.