Bei einer Trigeminusneuralgie kommt der Schmerz aus heiterem Himmel

Blitzartige Schmerzattacken bei Trigeminusneuralgie - Schmerzmittel zeigen keine Wirkung

Von Viola Reinhardt
7. September 2009

Ein akutes und unerwartetes Auftreten ist für die Trigeminusneuralgie ebenso charakteristisch wie das Gefühl einen elektrischen Weidezaun mit dem Gesicht zu berühren. Zehn bis zwanzig Mal wiederholt sich der Schmerzblitz im Gesicht, um danach für einige Stunden oder auch Tage wieder zu verabschieden.

Besonders oft wird der zuckende Schmerz beim Kauen ausgelöst, der sich als sehr stark erweisen kann. Verursacht wird dieser Blitzschmerz zumeist durch einen direkten Kontakt zwischen einem Blutgefäß und dem Trigeminusnerv, der sich vom Gehirn ausgehend in drei Ästen über das Gesicht in die Unter- und Oberkieferregion, sowie in die Augenregion verteilt.

Herkömmliche Schmerzmittel bringen keine Linderung

Da in dem Blutgefäß ständig Blut pulsierend transportiert wird, drückt dieses auf den Nerv und löst die Schmerzattacken aus. Besonders häufig findet sich die Trigeminusneuralgie bei Patienten mit einer Multiplen Sklerose, da vermutlich hier die Entzündungsherde für einen Reizauslöser sorgen. Da herkömmliche Schmerzmedikamente bei einer Trigeminusneuralgie keine Wirkung zeigen, werden in der Regel Epilepsiemedikamente gegeben.

Zeigt sich jedoch die Behandlung mit Arzneimitteln als nicht erfolgreich, kann eine Operation für Abhilfe schaffen. Hierbei wird ein Teflonstreifen eingesetzt, der den Trigeminusnerv von dem pulsierenden Blutgefäß fernhält. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Operation mit Risikofaktor, da sie am Hirnstamm durchgeführt wird.