Wildschweinprodukte in Sachsen zurückgerufen - Verdacht auf Trichinen

Von Cornelia Scherpe
3. April 2013

Hinter dem Begriff Trichinen steckt eine kleine Lebensform: Fadenwürmer, die ein parasitäres Dasein führen. Sie machen es sich in Säugetieren und Vögeln gemütlich und können dort gefährliche Infektionen auslösen. Auch der Mensch kommt als Wirt infrage und infiziert sich in den meisten Fällen durch den Verzehr von Wildschwein. Die Tiere werden gern als Zwischenwirte genutzt und infiziertes Fleisch kann über den Magen zur Infektion im Menschen führen.

Nur starke Kälte oder das Kochen des Fleisches tötet die Trichinen ab. Wird das Fleisch nur geräuchert oder als Mett verwendet, kann man sich anstecken. Genau diese mögliche Gefahr besteht derzeit im Bundesland Sachsen. Ein Hersteller von Wildschweinprodukten hat nun eine Rückrufaktion gestartet, da sich herausstellte, dass sein Fleisch eventuell mit den Fadenwürmern zersetzt ist.

In Deutschland kommt es immer wieder einmal, alles in allem aber eher selten, zu Fällen von Trichinen-Infektionen. Das betroffene Unternehmen in Sachsen arbeitet bereits seit den 1990er Jahren und hat bisher noch nie einen Grund zum Rückruf dieser Art gehabt, so die Pressemitteilung. Die Hygienebedingungen waren bisher immer vorbildlich eingehalten worden. Bisher ist noch auch gar nicht eindeutig, ob die Produkte wirklich Trichinen enthalten, allerdings steht der Verdacht im Raum und daher sollten alle Konsumenten die noch gelagerte Ware besser nicht zubereiten.

Betroffen könnten alle Produkte der Linie sein, also neben Wildschweinbraten auch Wildschweinknacker und mehr. Wer bereits ein Produkt gegessen hat, sollte zur Vorsicht beim Hausarzt vorsprechen und den Verdacht erwähnen. Gehen die Larven durch die Darmwände ins Blut über, kann es zu schwerem Symptomen wie Schüttelfrost und Fieber kommen.