Transplantat mit Folgen - Organempfänger stirbt an Tollwut

Von Cornelia Scherpe
21. März 2013

In den USA hat sich ein tragischer Fall von Tollwut ereignet.

Mediziner sprechen bei dieser Krankheit von der sogenannten Rabies. Durch den Kontakt mit einem Wildtier kann die Krankheit auf den Menschen übertragen werden und verläuft ohne Behandlung tödlich. Der US-Patient hatte allerdings keinen Kontakt zu einem solchen Tier. Er ist an den Folgen einer Organtransplantation gestorben.

Er hatte ein Transplantat empfangen, das von einem infizierten Spender gekommen war. Der Tod trat allerdings nicht kurz nach der Operation ein, sondern erst nach über einem Jahr. Die Tollwut hatte sich über die infizierte Spenderniere in seinem Körper ausgebreitet und war so lange unbemerkt geblieben.

Leider ist das bei Tollwut keine Seltenheit, denn die Inkubationszeit ist sehr lang und ohne dass der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, wird in der Regel auch nicht darauf getestet. In der Zwischenzeit war es dem Patienten gut gegangen und daher waren Mediziner wie auch die Angehörigen geschockt, als nach dem Tod die Diagnose erfolgte.

Man analysierte sofort Gewebeproben des damaligen Spenders. Es ist die Norm, dass solche für das Archiv aufbewahrt werden. So konnten die Ärzte bestätigen, dass der Spender Tollwut gehabt hatte. Man verfolgte sofort, welche weiteren Organe von jenem Infizierten benutzt worden waren und machte die übrigen Empfänger ausfindig. Ihnen geht es laut Mediziner sehr gut.

Es handelt sich insgesamt um drei Personen, die nun zur Prophylaxe mit einer Therapie versorgt werden. Laut Behörden ist es erst zum zweiten Mal vorgekommen, dass ein Organspender an Tollwut gelitten hatte und dies vor der Entnahme der Organe nicht entdeckt worden war.