Tollwut-Impfung: Nur noch eine Spritze anstatt fünf bis sechs

Einmal-Impfung gegen Tollwut durch Entwicklung eines Lebendimpfstoffs

Von Viola Reinhardt
1. Oktober 2009

Jedes Jahr sterben allein in den Entwicklungsländern bis zu 70.000 Menschen, davon etwa fünfzig Prozent Kinder, an den Folgen einer Tollwut-Infektion. Impfungen können hier Leben retten, wobei gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern es aufgrund der fünf bis sechs nötigen Spritzen medizinisch oftmals nicht möglich ist die Impfungen durchzuführen.

Lebendimpfstoff für Einmal-Impfung

Nun könnte es in absehbarer Zeit jedoch möglich sein mit nur einer Spritze den wichtigen Impfschutz aufzubauen, was weltweit viele Vorteile mit sich bringen würde. Wissenschaftler konnten hierzu einen Tollwut-Impfstoff entwickeln, der nicht aus abgetöteten Erregern stammt, sondern aus einem Lebendimpfstoff. Diesem wurde das Matrix-Gen entfernt, welches dafür verantwortlich ist Erreger im Organismus zu verteilen.

Versuche an Affen und Mäusen konnten hierbei aufzeigen, dass sich dieser Impfstoff schon nach nur zehn Tagen mit einer vierfachen Konzentration im Körper aufweisen konnte und auch nach sechs Monaten immer noch bessere Werte bei den Tieren innehatte als es bei dem bisherigen Verfahren der Fall ist. Dieses bedingt bei einer prophylaktischen Impfung drei Spritzen in einigen Wochen Abstand und bei einem Kontakt mit einem tollwutinfizierten Tier werden bis zu sechs Spritzen nötig, um die tödlich verlaufende Erkrankung zu blocken.

Wann die Einmal-Impfung gegen Tollwut für den Menschen zur Verfügung stehen wird, ist derzeit jedoch noch unklar.