Mit Tinnitus leben - Hörtraining in Verbindung mit einer Verhaltenstherapie kann das erleichtern

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2012

Menschen mit einem Tinnitus gehen mit ständigen Ohrgeräuschen durchs Leben. Neben einem Dauerpfeifen kann es auch zu Klingeln und Rauschen kommen. Das belastet viele Betroffene sehr und leider ist ein Tinnitus bisher nicht heilbar. Dennoch kann es von großem Nutzen sein, wenn man sich in die Hände eines Therapeuten begibt.

Auch wenn die Ohrgeräusche nicht zum Verschwinden gebracht werden können, so können diverse Therapien beim Verarbeiten der Eindrücke helfen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass man gegen das Pfeifen desensibilisiert wird und es bewusst fast nicht mehr oder auch gar nicht mehr wahrnimmt. Diese Maßnahme nennt man eine Tinnitus-Retraining-Therapie, bei der durch das Vorspielen neutraler Töne das Hörvermögen trainiert wird. Auch die sogenannte Verhaltenstherapie versucht den Patienten zu desensibilisieren, indem in Gesprächen auf die psychische Verfassung eingewirkt wird.

Die neuste Idee kombiniert beide Verfahren und kann einer aktuellen Studie zufolge damit sehr gute Ergebnisse erzielen. 492 Patienten wurden auf diese multidisziplinäre Art behandelt und nach einem Jahr der Therapie zu ihrer aktuellen Lebensqualität befragt. Diese hatte sich laut Fragebögen ebenso gebessert wie die subjektiv wahrgenommene Geräuschbelästigung an sich.