Mit einer Verhaltenstherapie gegen den Tinnitus

Von Cornelia Scherpe
9. Mai 2012

Tinnitus kann verschiedene Ursachen haben. Was genau dabei im Körper abläuft, ist noch nicht erschöpfend erforscht. Bei vielen Menschen führt allerdings anhaltender Stress schlussendlich dazu, dass sie ein Pfeifen im Ohr wahrnehmen. Ärzte vermuten, dass der Stress aber nur ein Auslöser ist. Eine vorherige Entzündung oder ein lauter Knall haben bereits zuvor den Grundstein gelegt. So werden zu wenige Impulse vom Ohr selbst zum Hirn geleitet. Da das Gehirn diesen Datenverlust bemerkt, versucht es dagegen vorzugehen. Das Resultat sind Pfeifen oder Rauschen, die nur der Erkrankte selbst hört.

Während einige aber das nervige Geräusch nach wenigen Tagen wieder los sind, wird bei anderen der Tinnitus leider chronisch. Ein wirksames Mittel gegen das Pfeifen kann dann eine Verhaltenstherapie darstellen. Tatsächlich konnte in vielen Fällen so auch eine regelrechte Heilung erzielt werden. Die Patienten lernen beim Therapeuten, wie sie den Tinnitus aus ihrem Bewusstsein verbannen können. So wird die Krankheit als solche zwar nicht geheilt, aber das Symptom der Ohrgeräusche kann auf Dauer in den Hintergrund rücken. Das steigert die Lebensqualität natürlich enorm. Indem man lernt, andere Geräusche mehr zu beachten, wird einem das Pfeifen gleichgültig und man blendet es aus. Oft können schon wenige Therapiewochen helfen, damit der Patient dieses Stadium erreicht.