Internettherapie gegen Tinnitus

Tinnitus durch Austausch im Internet besiegen

Von Max Staender
8. März 2012

Bei Millionen Deutschen pfeift, klingelt oder rauscht es regelmäßig im Ohr. Die Tinnitus-Patienten leben mit dem Verlust der Stille, obwohl es verschiedene Therapiemöglichkeiten gibt.

Eine davon ist die Internettherapie, wo sich die Patienten aktiv und selbstständig neue Strategien zur Bewältigung der Krankheit aneignen. Eine Studie der Universität Mainz kam jetzt zu dem Ergebnis, dass die Menschen von der Soforthilfe übers Internet genauso profitieren wie solche Patienten, die an einer Gruppentherapie teilnahmen.

Gesenkte Belastung durch erhöhte Akzeptanz

Über einen Zeitraum von zehn Wochen wurde an Tinitus-Patienten entweder die Teilnahme an Diskussionforen im Netz oder die verhaltenstherapeutische Gruppentherapie erprobt. Mit dem Tinnitus Handicap Inventory wurden während dieser Zeit ständig die Beschwerden durch Ohrgeräusche gemessen.

Die Belastung ging bei der Gruppe vom Internettraining von der mittelstarken Belastung mit 40 Punkten auf die leichte Ausprägung auf 29 Punkte zurück. Die Belastungswerte sanken am Ende der Studie bei der Gruppentherapie ebenfalls von 44 auf 29 Punkte. Laut den Studienleitern wurde die Akzeptanz des Ohrgeräusches bei der Internettherapie erhöht, beziehungsweise die Tinnitusbelastung stark gesenkt.

Selbst ein halbes Jahr nach der Studie hielt der Erfolg der Behandlung noch an. Hierzulande benötigen rund drei Millionen Menschen eine Arztbehandlung und 10 Millionen Deutsche hatten schon mal für längere Zeit die üblichen Tinnitus-Beschwerden.