Hilfe nach Schädeloperationen: Sogenannte D-Dimere spüren Thrombosen auf

Von Nicole Freialdenhoven
12. August 2013

Nach einem operativen Eingriff, bei dem die knöcherne Schädeldecke des Patienten geöffnet werden muss, liegen die Chancen einer Venenthrombose bei fast 50 Prozent. Diese Blutgerinnsel bilden sich in den Beinen und können eine gefährliche Lungenembolie auslösen, wenn sie sich lösen und durch die Venen zur Lunge transportiert werden. Forscher konnten nun jedoch herausfinden, dass sogenannte D-Dimere bei der Identifizierung von Thrombosen helfen können.

D-Dimere sind ein Abbauprodukt des Körpers, das entsteht, wenn sich eine Thrombose auflöst. Werden in einem Liter Blutplasma mehr als 0,5 Milligramm D-Dimer gefunden, weist dies auf Venenthrombosen im Körper hin. Bislang war die Wissenschaft der Ansicht, dass diese Messungen nach Schädeloperationen nichts bringen, weil die Blutgerinnung dann aktiviert ist und der D-Dimer-Spiegel ohnehin erhöht ist. Eine Studie der Universitätsklinik i Halle konnte nun jedoch einen Schwellenwert ermitteln, der zwischen einem regulär erhöhten Spiegel und möglichen Thrombosen unterscheidet.

Dazu wurden die D-Dimer Werte von 101 Patienten zwischen 18 und 82 Jahren über 10 Tage nach der Schädeloperation verglichen. Sie stellten fest, dass bei den Patienten, die nach der OP eine Venenthrombose erlitten, ein Schwellenwert von rund 2,0mg D-Dimer pro Liter Blutplasma galt. Bei denen, die eine Lungenembolie erlitten, lag er sogar bei 7,0mg/l. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, mögliche Thrombosen nach einer OP in Zukunft besser zu identifizieren und zu behandeln.