Ultraschall als Therapiemethode gegen Thrombosen?

Von Cornelia Scherpe
29. Juni 2012

Bei einer Carotis-Sonografie wird die menschliche Hauptschlagader mittels Ultraschall untersucht. Bisher wird diese Methode angewandt, um nach Stenosen in dem Blutgefäß zu suchen.

Bei Stenosen handelt es sich um Verengungen, die verschiedene Ursachen haben können, jedoch in jedem Fall als sehr gefährlich erachtet werden. Eine Verengung der Halsschlagader kann früher oder später zu einer Thrombose, also einem vollkommenen Verschluss führen und das wird lebensgefährlich.

In einer Studie konnten Mediziner nun einen ersten Hinweis darauf finden, dass sich die Carotis-Sonografie nicht nur als Diagnosemittel eignet, sondern vielleicht sogar als Therapie gegen Thrombosen zum Einsatz kommen könnte.

Werden Engstellen bei einer Untersuchung festgestellt, kommt meist die sogenannte Endarteriektomie zum Einsatz. Dies ist ein chirurgischer Eingriff zum Weiten des Gefäßes. In einer Studie zeigte sich jedoch, dass ein gleichzeitig durchgeführter Ultraschall ebenfalls eine enorme Wirkung erzielte. Es kam in einer Studie zu weniger Hirninfarkten. Dabei wurden 86 Patienten betreut. Während die eine Hälfte nur eine chirurgische Erweiterung des betroffenen Blutgefäßes erhielt, kam bei der anderen zusätzlich der Ultraschall zum Einsatz. Nach 24 Stunden war es bei jenen ohne Zusatz-Ultraschall in 36 Prozent der Fälle zu einem kleinen Infarkt gekommen, bei der Ultraschall-Gruppe nur bei 29 Prozent der Patienten.

Allerdings war die Studie mit nur 86 Teilnehmern zu klein, um bereits jetzt eine genaue Aussage über die Wirksamkeit zu treffen. Größe Studien sind nun aber in Planung.