Hormonpflaster zur Verhütung sind noch gefährlicher als die Pille

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2012

Frauen, die sich für eine hormonelle Verhütung entscheiden, gehen immer ein großes Risiko ein, denn die möglichen Nebenwirkungen können tödlich sein. Besonders das Auftreten eines Blutgerinnsels wird wahrscheinlicher und in Folge der Thrombose kann es zu Amputationen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommen. Das Risiko wurde bisher zwar im Allgemeinen als hoch eingestuft, doch dabei machte man noch keinen Unterschied bei der Art der Hormonvergabe. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass es durchaus eine Rolle spielt, wie die Hormone in den Körper gelangen. Die Pflaster-Methode ist dabei die gefährlichere.

Ermittelt wurde dies in einer Studie aus Dänemark. Hormonell verhütende Frauen wurden zwischen 2001 und 2010 betreut. Insgesamt konnte man die Daten von 1,6 Millionen Probandinnen auswerten, die alle zwar hormonell, aber nicht mit der Pille verhüteten. Dabei wurde deutlich, dass sich die Frauen mit Vaginalring oder Verhütungspflaster einer noch größeren Gefahr aussetzten. Während Frauen, die ganz auf die künstlichen Hormone verzichten, 2,1 Thrombosen pro 10.000 Personenjahre haben, steigt das Risiko durch die Pille auf 6,22 Thrombosen pro 10.000 Personenjahre, also um das 3-Fache. Wer einen Vaginalring benutzt, dessen Risiko steigt noch weiter auf 7,75 Thrombosen pro 10.000 Personenjahre. Das Pflaster nimmt den ersten Platz mit 9,71 Thrombosen pro 10.000 Personenjahre ein.

Die Forscher gehen davon aus, dass es die größeren Mengen des künstlichen Östrogens sind, die die Gefahr so ansteigen lassen. Es muss bei Pflastern mehr in den Körper abgegeben werden, damit der Schutz einsetzt und das ist gefährlicher.