Durch Katheter-Lyse können auch tiefe Thrombosen erfolgreich beseitigt werden

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2011

"Lyse" ist ein Wort aus der Medizin, das schlicht "Auflösung" meint. Wird eine Lyse bei einem Blutgerinnsel durchgeführt, so heißt das, dass die Thrombose in einem Gefäß aufgelöst wird und dass das Blut wieder normal fließen kann.

Bei dieser Lyse werden Medikament gespritzt, damit das Gerinnsel sich auflöst. Diese Medikamente nennt man Fibrinolytika. Damit konnte man aber bisher nur Thrombosen beseitigen, die sich in Arterien befinden. Tiefe Thrombosen, sogenannten venöse Thrombosen, konnten nicht so einfach beseitigt werden. Die Lyse birgt hier das hohe Risiko, dass Blutungen auftreten, die so schwer werden können, dass der Patient in Lebensgefahr gerät.

Eine aktuelle Studie zeigt nun aber auf, dass dieser Weg doch begangen werden kann, indem man auf eine Katheter-Lyse zurückgreift. Dieses noch recht neue Verfahren führt einen Katheter in die entsprechende Vene ein und spritzt die Medikamente dann gezielt auf das Gerinnsel. Den Patienten müssen bei dieser Behandlungsform zwar in mehreren Sitzungen Fibrinolytika verabreicht werden, doch das Risiko auf die schweren Blutungen sinkt deutlich.

In einer aktuellen Studie wurden so 209 Patienten behandelt. Nach einer Behandlungsdauer von 96 Stunden zeigte sich bei allen eine Besserung. Bei nur 20 der Teilnehmer waren Blutungen eingetreten und auch in diesen Fällen nicht so schwer, dass die Therapie als unsicher bezeichnet werden müsste. Es gab weder Todesfälle, noch Hirnblutungen oder Embolien.