Schwangerschaft und Thrombose: Das Risiko bleibt bis zu drei Monate nach der Entbindung bestehen

Von Cornelia Scherpe
24. Februar 2014

Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen zwar etwas Wunderbares, dennoch bedeuten die neun Monate für den Körper enormen Stress. Durch die vielen Veränderungen im Organismus steigt auch das Risiko auf eine Thrombose. Das entstehende Blutgerinnsel kann dabei den Blutfluss in einem Gefäß unterbinden und daher zu lebensgefährlichen Situationen führen. Wandert das Gerinnsel im Körper, sind auch Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Lungenembolien die mögliche Folge.

Höchstes Risiko bleibt nicht nur sechs, sondern zwölf Wochen bestehen

Laut der aktuellen Medizinmeinung steigt das Risiko während der Schwangerschaft immer weiter an und hat ihren Höhepunkt nach der Entbindung. Das höchste Risiko trägt die Frau noch sechs Wochen nach der Geburt und nähert sich danach wieder einem relativen Normalwert an. Eine aktuelle Studie korrigiert diese Zahlen jedoch nach oben. Demnach bleibt das höchste Risiko nicht nur sechs sondern zwölf Wochen nach der Entbindung. Die ersten drei Monate nach der Geburt des Kindes sind für die Mutter also am bedenklichsten.

Die Studie aus den USA arbeitete mit den Daten von gut 1,7 Millionen Frauen, die zwischen den Jahren 2005 und 2010 zum ersten Mal ein Kind bekommen hatten. Von diesen erlitten genau 1.015 Mütter während oder bis zu 24 Wochen nach der Geburt ihres Kindes eine Thrombose. Dabei kam es zu 720 Thrombosen in einer Vene, zu 248 Hirninfarkten und zu 47 Herzinfarkten. Die Studie konnte dabei bestätigen, dass die Gefahr auf einen dieser Zwischenfälle in den sechs Wochen nach der Entbindung am größten ist. 411 Schwangere aber nur 38 Nicht-Schwangere hatten eine Thrombose.

Es stimmt jedoch nicht, dass die Gefahr danach sofort beendet ist und die Mütter wieder das gleiche Risiko wie andere Frauen haben. Das Thromboserisiko blieb bis zu zwölften Woche nach der Entbindung erhöht und lag bei 95 versus 44 Ereignissen.