Die Zahl der Syphilis-Erkrankungen in Deutschland steigt weiter an

Von Cornelia Scherpe
5. November 2013

Syphilis ist eine Diagnose, die kein Patient gern hört. Es handelt sich dabei um eine durch Sex übertragene Krankheit, die ernste Folgen haben kann.

Nach der Infektion mit dem Bakterium kommt es nach einiger Zeit zu Geschwüren. Die Infektion bleibt aber nicht auf den Genitalbereich beschränkt, sondern kann sich im Inneren des Körpers ausbreiten. Im weit fortgeschrittenem Stadium wird schließlich das zentrale Nervensystem angegriffen. Das Tragische an schweren Verläufen ist, dass Syphilis bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden kann. Werden die Antikörper im Blut festgestellt, reicht die Vergabe von Antibiotika. Oft wird die Geschlechtskrankheit aber gar nicht oder zu spät erkannt.

Neuerkrankungen erneut drastisch gestiegen

Sehr bedenklich ist: Das Robert-Koch-Institut hat nun gemeldet, dass die Zahl der Infektionen in Deutschland deutlich zugenommen hat. Im Jahr 2012 wurden hierzulande 4.410 Neudiagnosen gestellt. Im Vergleich zu 2011 ist das ein Fünftel mehr.

Blickt man noch weiter zurück, so wird schnell deutlich, dass dies keine erstmalige Erscheinung ist, sondern ein Trend, der bereits einige Jahre zurück geht. Auch im Vergleich zu 2010 waren die gemeldeten Fälle 2011 bereits deutlich mehr; insgesamt war dies ein Anstieg um ein Drittel.

4 von 5 Patienten sind männlich

Ein Blick ins Detail zeigt außerdem, dass die Diagnosen meist beim Männern gestellt werden. Statistisch gesehen sind vier von fünf infizierten Patienten männlich, wodurch Männer das 14-fache Risiko gegenüber den Frauen haben.

Diverse Studien haben gezeigt, dass Syphilis vor allen Dingen unter homosexuellen Männern stark verbreitet ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass bei der aktuellen Statistik, viele Neudiagnosen vor allen Dingen aus der "Schwulenszene" kommen. Allein in Köln kommen auf 100.000 Personen direkt 28,4 Erstdiagnosen.