Alltägliche Gefahr: Jeder ist von chemischen Stoffen umgeben, die dem Hormonsystem schaden

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Der Stoffwechsel des Menschen und sein Hormonsystem sind sehr empfindlich und müssen sich für ein gesundes Leben in einem komplizierten Gleichgewicht befinden. Sobald es größere Schwankungen gibt, bemerkt man das durch diverse Symptome und kann sogar ernsthaft krank werden.

Stoffe, die dieses Gleichgewicht stören, nennt der Arzt "endokrine Disruptoren". Doch diesen Unruhestiftern zu entgehen, ist gar nicht so leicht. Fakt ist, dass jeder Mensch quasi täglich mit einer Vielzahl davon in Berührung kommen kann und dies nicht einmal merkt. Ärzte haben geschätzt, dass es rund 800 chemische Stoffe gibt, die uns täglich umgeben und solche Disruptoren sind. Die Substanzen können sowohl die Hormone durcheinander bringen, als auch den Kreislauf spontan oder langfristig stören.

Wo verstecken sich all diese Gefahren? Besonders schwer haben es da die Frauen, denn ausgerechnet in vielen Kosmetikprodukten stecken die gefährlichen Substanzen. Man findet sie aber auch in Nahrungsmitteln, die als Fertigkost aufbereitet sind und in vielen der handelsüblichen Kunststoffverpackungen.

Das wiederum bedeutet, dass selbst die Plastikflasche mit dem gesunden Mineralwasser bedenklich werden kann und die bewusste Ernährung ins Gegenteil verkehrt. Viele Ärzte - allen voran die "Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie" -, Forscher und Verbraucherschützer fordern daher, dass es strengere Vorgaben geben muss, die den Einsatz der Chemikalien regeln. Zudem braucht man dringend Forschungen, die sich mit den kurzfristigen und langfristigen Folgen der Stoffe beschäftigten, denn oft ist die genaue Gefahr noch gar nicht einschätzbar.

Bisher vermutet man, das zum Beispiel die Zunahme vieler Stoffwechselerkrankungen in den letzten Jahrzehnten nicht allein auf Gene oder Lebensgewohnheit zurückzuführen ist, sondern auf den zu unbedachten Umgang mit all diesen chemischen Stoffen.