Auch geheilte Cushing-Patienten sollten nachbeobachtet werden - Studie zeigt Langzeitschäden

Von Cornelia Scherpe
18. März 2013

Bei dem sogenannten Cushing-Syndrom leiden Patienten an einer Störung des Hormonhaushaltes. Ihre Nebennierenrinde produziert nicht das gesunde Maß an Kortisol, sondern zu viel davon. Das kann die Folge diverse Grunderkrankungen sein, wie etwa Krebs in den Nebennieren. Durch das hormonelle Überangebot steigt das Risiko für weitere Erkrankungen, wie etwa Adipositas, eine Resistenz gegenüber Insulin und Diabetes.

Man kann den Betroffenen durch einen operativen Eingriff helfen und sie so vor der dauerhaften Überproduktion bewahren. Allerdings bedeutet eine erfolgreiche OP nicht, dass der Patient nicht mehr regelmäßig untersucht werden sollte. Eine Studie aus den USA hat nun nämlich gezeigt, dass der Kortisolrausch während der akuten Krankenphase auch nachhaltige Schäden mit sich bringen kann, die zeitversetzt auftreten. Gerade die Gesundheit des Herzens und die Stabilität des Kreislaufs sollte bei den "Geheilten" in jedem Fall engmaschig kontrolliert werden. Das ergab die Auswertung von 346 Patientendaten.

Nach 30 Jahren waren trotz erfolgreicher OPs 31 der Patienten gestorben, was neun Prozent entspricht. Im Schnitt waren die Verstorbenen aber gerade einmal 61 Jahre alt geworden. Die Daten ließen nur bei einem Drittel erkennen, woran der Patient gestorben war. In diesen Fällen waren es jedoch stets Probleme, die den Blutkreislauf betroffen hatten: also Herz- und Hirninfarkte, sowie Embolien und Thrombosen. Trotz normalisiertem Kortisol-Level im Körper sollte man also in den Jahren nach der OP regelmäßig zur Kontrolle bitten.

Eine weitere Analyse der Einzelfälle ergab, dass das Risiko auf Spätfolgen besonders dann erhöht war, wenn der Patienten unter Depressionen gelitten hatte. Das ließ die Gefahr direkt um das 5-Fache steigen.