Multimorbidität auf dem Vormarsch - immer mehr 40-Jährige haben Mehrfachleiden

Von Cornelia Scherpe
23. November 2012

Der Begriff Multimorbidität beschreibt die Tatsache, dass ein Mensch an mehreren Krankheiten zugleich leidet. Die Zahl dieser Patienten hat in der Vergangenheit stark zu genommen.

Viele Menschen kennen gleich mehrere Familienmitglieder oder Freunde, die betroffen sind, oder sie selbst müssen täglich verschiedene Medikamente nehmen. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass es vor allen Dingen die 40-Jährigen sind, um die es schlecht steht.

Wer sich circa in diesem Alter befindet, der hat ein hohes Risiko für Multimorbidität. Interessanterweise nimmt die Gefahr aber wieder ab, wenn man die 70 Jahre erreicht hat. Das Risiko, dass man gleich zwei oder noch mehr Krankheiten auf Dauer hat, liegt in Deutschland bei 42 Prozent. Noch schlechter sieht es da in Großbritannien aus, wo man mit 45 Prozent bei fast jedem zweiten Erwachsenen von Multimorbidität ausgehen muss. Australien liegt mit 44 Prozent nur knapp dahinter und auch Kanada kommt auf immerhin 41 Prozent.

Oft verbinden sich nicht nur körperliche Leiden zu gefährlichen Mehrfacherkrankungen, sondern ein psychisches Problem gesellt sich zu einem physischen Leiden.

Das Problem bei mehreren chronischen Krankheiten ist das Finden einer idealen Therapie. Oft vertragen sich Medikamente nicht untereinander oder die eine Behandlung verschlimmert eventuell den Verlauf der anderen. In der Regel entscheiden sich Patienten und Ärzte gemeinsam dafür, so wenig Medikamente wie möglich zu vergeben, um den Körper nicht noch weiter zu belasten.

Am liebsten werden Alternativen wahrgenommen, die komplett auf chemische Substanzen verzichten und stattdessen mit Akupunktur, Massagen oder Psychotherapie eingreifen.