Trimethylaminurie ist eine Krankheit, die einsam macht - Betroffene riechen stark nach Fisch

Trimethylaminurie begünstigt Depressionen und Suizid, doch eine Heilung ist nicht in Sicht

Von Cornelia Scherpe
3. Dezember 2010

Trimethylaminurie ist eine recht seltene Krankheit, doch wer infiziert ist, der leidet sehr. Bei Trimethylaminurie riecht man nach Fisch, so stark, dass es für einen selbst und das direkte Umfeld zur Belastung wird.

Trimethylaminurie-Patienten schämen sich verständlicherweise für ihren aufdringlichen Körpergeruch, doch sie können nichts dafür. Mit mangelnder Hygiene hat das nichts zu tun. Der Fischgeruch bei Trimethylaminurie wird durch eine Erkrankung des Stoffwechsels hervorgerufen. Ein seltener Gen-Defekt ist dafür verantwortlich, dass mit Waschen und Deos der Geruch nur kurz gemildert wird, er aber bereits nach wenigen Stunden im Schweiß, Urin und sogar im Atem wieder deutlich hervortritt.

Keine Behandlungsmöglichkeiten in Aussicht

Der Geruch ist den Betroffenen sehr peinlich, denn wer möchte schon nach verdorbenem Fisch riechen? Doch ein Heilmittel ist nicht in Sicht. Die Krankheit fördert leider daher immer wieder schwere Depressionen, Rückzug vom sozialen Umfeld und leider auch Suizide.

Ärzte können nur das Selbstbewusstsein der Patienten stärken, doch den Geruch können sie nicht beseitigen. Etwas Milderung kann eine strenge Diät verschaffen. Lebensmittel, die Trimethylamid enthalten, müssen weggelassen werden. Dies wären Dinge wie Eier, Soja-Produkte, Lebensmittel auf der Basis von Weizenvollkorn und Leber.