Neue Therapie für Cushing-Syndrom: EMA gibt Ketaconazol frei

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2014

Das nach dem amerikanischen Mediziner Harvey Cushing benannte Cushing Syndrom bezeichnet eine durch einen Tumor verursachte Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die zu einer übermäßigen Produktion des Hormons Cortisol führt. Betroffene leiden unter:

"Wiederentdecktes" Medikament macht Patienten Hoffnung

Bislang wurde die Krankheit vor allem mit Glucocorticoiden behandelt, die die Überfunktion der Drüse regulieren sollen. Nun gab die Europäische Arzneimittelagentur EMA jedoch das Antimykotikum Ketoconazol frei, das ursprünglich in den 70er Jahren zur Behandlung von Pilzerkrankungen entwickelt wurde.

Im letzten Jahr war die Freigabe noch gestoppt waren, weil die orale Einnahme des Medikamentes möglicherweise zu Nebenwirkungen führen konnte. Forscher hatten jedoch vor einiger Zeit festgestellt, dass Ketoconazol auch auf die Cortisolproduktion einwirkt und somit als Medikament für das Cushing Syndrom in Frage kommt.

In den USA ist ein ähnliches Medikament bereits seit Jahren erfolgreich auf dem Markt. Nun haben auch die etwa 46.000 Cushing-Patienten in Europa die Möglichkeit zu einer weiteren Therapieform.