Neue Regelungen für Spielhallen? Rösler warnt vor Spielsucht

Wirtschaftsminister, Automaten-Lobby und Suchtexperten sind sich weiterhin uneinig

Von Cornelia Scherpe
1. März 2012

Der deutsche Wirtschaftsminister Rösler ist nicht davon überzeugt, das die Menschen hierzulande ausreichend vor der Spielsucht geschützt werden. Die Regelungen für die Automaten in allen Spielhallen sind ihm zu locker. Für Rösler lautet die Lösung daher: strenge und verbindliche Gesetze, die Suchtgefährdete und besonders Jugendliche beschützen.

Gegenwind durch Suchtexperten und Automaten-Lobby

Die Automaten-Lobby sieht das verständlicherweise anders und möchte Kunden sowie potentielle Neukunden nicht durch neue Regelungen verlieren. Auch Suchtexperten sehen die Idee Röslers als eher schwierig an und sind zu der geplanten Anhörung verschiedener Verbände erst gar nicht erschienen.

Im Bundeswirtschaftsministerium war eine Anhörung geplant, bei der alle Stimmen zu Wort kommen sollten. Was haben die Suchtexperten gegen die Idee des Ministers? Sie glauben, dass dieser mit seinen Änderungsvorschlägen nur an der Oberfläche kratzt.

Unterhaltung ohne Verlust

Was auch seine neuen Regelungen nicht ändern würden, ist die Tatsache, dass ein Spiel an den Automaten sich grundlegend verändern müsste, um Spieler vor der Sucht zu schützen. Ein Automaten-Spiel müsse ihrer Meinung nach so umgestaltet werden, dass es nur noch zur Unterhaltung dient und gar keine Verluste mehr erzielt werden können.

Derzeit gibt es Schätzungen zufolge etwa 500.000 Menschen allein in Deutschland, die suchtartig dem Spiel am Automaten verfallen sind.