Eine Chemoradio-Therapie erhöht bei Patienten Speiseröhrenkrebs die Überlebenszeit

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Menschen mit Speiseröhrenkrebs haben in der Regel sehr schlechte Heilungsraten. Viele Menschen erliegen trotz intensiver Betreuung ihrer Erkrankung. Schätzungen zufolge versterben von den jährlich betroffenen 480.000 Patienten insgesamt 400.000 Personen. Die Überlebenszeit der Erkrankten kann aber deutlich erhöht werden, wenn so schnell wie möglich eine Chemotherapie gestartet wird. Die chirurgische Entfernung des Tumors im Anschluss an diese Behandlung kann die Zeit des Überlebens direkt verdoppeln.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie mit 368 Patienten. Bei einer Gruppe wurde lediglich der gesamte Tumor in einer Operation entfernt. Bei der anderen Gruppe wurde vor der kompletten Entfernung des erkrankten Gewebes erst die Chemotherapie durchgeführt. Dabei wurde den Patienten fünf Mal eine Medikamentenmischung aus den Wirkstoffen "Carboplatin" und "Paclitaxel" gegeben. Diese Prozedur dauert fünf Wochen, da nach jeder Einnahme eine Woche gewartet werden muss. In dieser Zeit wirken die Mittel direkt in der Speiseröhre und verkleinern den Tumor. Danach musste der Chirurg deutlich weniger Gewebe entfernen. Das machte sich bei der Überlebenszeit deutlich bemerkbar. Bei 29 Prozent waren alle vitalen Krebszellen direkt abgestorben.

Allgemein lebten nach einem Jahr noch 82 Prozent der so behandelten Gruppe. In der ersten Gruppe waren es nur 70 Prozent. Auch nach zwei Jahren lebten in der Chemotherapie noch 67 Prozent und in der OP-Gruppe nur noch 50 Prozent. Nach fünf Jahren betrug das Verhältnis 47 zu 34 Prozent. Insgesamt stieg die Überlebenszeit um mehr als das Doppelte und konnte von 24 Monaten auf 49,4 Monate angehoben werden.