Barrett-Ösophagus: Gezielte Radiofrequenzablation kann vor Speiseröhrenkrebs schützen

Von Cornelia Scherpe
1. April 2014

Eine krankhafte Veränderung der Speiseröhre wird unter Medizinern auch "Barrett-Ösophagus" genannt. Diese Veränderung ist benannt nach dem Chirurgen, der diese Deformierung zum ersten Mal beschrieben hat.

Bei Patienten mit Barrett-Ösophagus ist das äußere Gewebe der Speiseröhre (das Epithel) krankhaft verändert. Dies bedeutet jedoch noch nicht in jedem Fall, dass sich daraus am Ende ein bösartiger Tumor entwickeln wird. Nur bei einem von 100 Betroffenen verändert sich das Gewebe soweit, dass Speiseröhrenkrebs das Resultat ist.

Das Ziel der Ärzte ist es daher verständlicherweise, alle Patienten mit Barrett-Ösophagus so zu therapieren, dass Krebs verhindert werden kann. Seit einiger Zeit ist in diesem Zusammenhang die Radiofrequenzablation im Gespräch.

Das Vorgehen bei einer Radiofrequenzablation

Dabei handelt es sich um eine Behandlung mit starker Hitze. Ein vorher festgelegtes Gewebestück wird der Hitze ausgesetzt und alle Zellen in diesem Bereich auf diese Weise zerstört. Arbeitet man im Inneren des Körpers, wird mit entsprechenden Kathetern gearbeitet, die an ihrem Ende ein Stück zur Erhitzung haben.

Sobald der Katheter sein Ziel erreicht hat, wird der Hitzeimpuls abgegeben und das Gewebe zerstört. Viele Ärzte sind davon überzeugt, dass man auf diese Weise auch Barrett-Ösophagus behandeln und dem Krebs so zuvor kommen kann.

Auch bei neuer Studie kann Radiofrequenzablation überzeugen

Die ältere Methode sieht eine Operation vor, bei der jedoch das Risiko auf eine größere Vernarbung besteht und die Speiseröhre daher gefährlich verengt werden könnte. In einer aktuellen Studie stellte man beide Verfahren gegenüber. Von 136 Patienten unterzog sich die Hälfte der Standard-OP und die übrigen der Radiofrequenzablation. Dies geschah in den Jahren 2007 bis 2011.

Als man im Frühling 2013 alle Patienten erneut untersuchte, hatte sich in der Standard-OP-Gruppe bei 26,5 Prozent eine schwere Fehlbildung entwickelt. In der Gegengruppe waren es dagegen gerade einmal 1,5 Prozent.

Speiseröhrenkrebs war in der ersten Gruppe nun in 8,8 Prozent der Fälle aufgetreten, in der Gruppe mit Radiofrequenzablation dagegen nur bei 1,5 Prozent.