Führen Helicobacter pylori zu Speiseröhrenkrebs? Mediziner entschlüsseln verantwortliches Gen

Von Nicole Freialdenhoven
14. Januar 2014

Das Magenbakterium Helicobacter pylori kann möglicherweise nicht nur zu Magenkrebs, sondern auch zu Speiseröhrenkrebs führen. Dies stellten Forscher der Universität Shantou in China fest, die dazu die Daten von 200 Patienten genauer untersuchten. Bei allen war ein Plattenepitheltumor diagnostiziert worden, einem Krebs, der im Gewebe (Epithel) von Haut oder Schleimhaut entsteht. Die Mediziner untersuchten das Gewebe des Tumors selbst, das angrenzende erkrankte Gewebe und das noch gesunde Gewebe der Speiseröhre.

Dabei stellten sie fest, dass im Tumorgewebe zu 63% Helicobacter pylori-RNA vorhanden war und im angrenzenden erkrankten Gewebe sogar zu 74%. Im gesunden Gewebe wurde dagegen nur zu 27% eine Infektion mit Helicobacter pylori festgestellt.

Daraus schließen die Forscher, dass das Bakterium an der Entstehung von Plattenepitheltumoren beteiligt ist. Ausschlaggebend ist vermutlich ein bestimmtes Gen (CagA), das in manchen Helicobacter pylori-Stämmen vorhanden ist und das als Krebse erregend gilt - nicht nur beim Magen, sondern auch bei der Speiseröhre.