Panische Angst vor scheinbar normalen Dingen? Im Gehirn fehlt die Notbremse

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2013

Warum entwickeln manche Menschen schein irrationale Ängste gegenüber normalen Alltagssituationen oder anderen Menschen? Angststörungen stellten Psychologen bislang vor ein Rätsel, doch nun entdeckten Wissenschaftler eine fehlende Verbindung im Gehirn zwischen der Amygdala und dem orbitofrontalen Kortex, die gemeinsam Gefühlszustände regulieren.

Während bei gesunden Menschen eine Art Bremse greift, wenn sie sich einer unangenehmen Situation ausgesetzt fühlen, tritt bei den Betroffenen keine Beruhigung ein. Sie sind daher nicht in der Lage, ihre auftretende Angst zu regulieren.

Bei einem neuen Analyseverfahren des University College in London stellte sich sogar heraus, dass der Anblick von emotionalen Bildern bei Sozialphobikern für eine erhöhte Aktivität im Nervensystem des Gehirns sorgte, während die "Bremse" bei gesunden Menschen für Ruhe sorgte. Die Entdeckung soll helfen, neue medikamentöse und psychotherapeutische Ansätze zu finden, mit denen eine Angststörung gezielter behandelt und der ewige Kreislauf der irrationalen Angstgefühle durchbrochen werden kann.