Die soziale Phobie - rechtzeitig erkennen und sofort handeln

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2013

Psychologen schätzen, dass gut jeder Zehnte hierzulande an einer sozialen Phobie leidet. Das bedeutet, dass er oder sie panische Angst empfindet, wenn es vor anderen Menschen zu sprechen gilt, oder auch nur wenn das Telefon klingelt. Die Krankheit kennt verschiedene Abstufungen, doch in jedem Fall verspürt der Betroffene ein Angstgefühl, wenn es um die Interaktion mit Mitmenschen geht.

Eine solche Phobie tritt aber nie spontan auf, sondern ist in den meisten Fällen bereits in der Kindheit verwurzelt. So kann zum Beispiel der Erwartungsdruck der Eltern dazu führen, dass ein Kind sich auf keinen Fall vor ihnen blamieren will und diese Unsicherheit samt Angst vor einer Verurteilung durch die anderen wird in das Erwachsenenalter mitgenommen. Auch traumatische Ereignisse wie ein Referat vor der Klasse, bei dem etwas schief geht und andere Kinder lachen, kann unbewusst den Grundstein legen. Die Phobie wächst dann mit den Jahren und macht den Alltag für viele zur Hölle.

Wichtig ist, dass man sich nicht von der Angst führen lässt, sondern aktiv etwas dagegen unternimmt. Doch gerade eine soziale Phobie macht es natürlich schwierig, sich Hilfe von Mitmenschen zu suchen. Sinnvoll ist es, sich einer sehr nahestehenden Person anzuvertrauen und diese in die aktive Hilfe mit einzubeziehen. So kann zum Beispiel der Partner oder ein sehr guter Freund den ersten Termin bei einem Psychologen vereinbaren oder auch den Erkrankten in eine Selbsthilfegruppe begleiten.

Gut bekannt ist in diesem Zusammenhang der VSSPS, der Verband der Selbsthilfe Soziale Phobie und Schüchternheit. Ihr Mitbegründer ist selbst ein Betroffener, der sich durch aktive Gegenwehr mit seiner Phobie auseinandergesetzt und sie bezwungen hat.