Schluss mit Sodbrennen: Betroffene können sich einen Schrittmacher implantieren lassen

Als Behandlungsalternative können sich Patienten einen Schrittmacher oder eine Manschette einsetzen lassen

Von Cornelia Scherpe
3. Dezember 2014

Gelegentliches Sodbrennen nach einem deftigen Essen kann bei jedem Menschen vorkommen und ist noch kein Grund zur Sorge. Wer jedoch regelmäßig an dem Säurerückfluss leidet, sollte mit dem Hausarzt darüber sprechen.

Grund für regelmäßiges Sodbrennen

Hier spielt weniger die Ernährung eine Rolle, sondern eine Schwächung eines Schließmuskels im Speisetrakt. Der Muskel sitzt zwischen Speiseröhre und Magen und verhindert beim gesunden Menschen einen häufigen Säurerückfluss.

Arbeitet der Muskel jedoch nicht mehr mit ganzer Kraft, ist chronisches Sodbrennen das Resultat. Dieses kann die Speiseröhre verätzen und auf Dauer sogar Krebs triggern.

Behandlungsmöglichkeiten

Um den Körper zu beruhigen, greifen viele Deutsche zu rezeptfreien Medikamenten. Diese helfen zwar gegen das akute Sodbrennen, doch bei chronischen Problemen bleibt am Ende nur die lebenslange Einnahme. Gerade junge Patienten wünschen sich eine Alternative und seit zwei Jahren gibt es sie: Menschen können sich einen Schrittmacher implantieren lassen, der dem Sodbrennen den Gar ausmacht.

Schrittmacher gegen Sodbrennen

Bei einer minimal-invasiven OP werden zwei kleine Elektroden in die Speiseröhre eingebracht. Sie werden mit der Muskulatur verbunden und können über einen Stimulator aktiviert oder deaktiviert werden.

Nach der OP wird der Impuls festgelegt, der die Elektroden anspricht und steuert. Bei der richtigen Intensität werden die Muskeln angespannt und daher der geschwächte Schließmuskel künstlich gestärkt.

Manschette gegen Sodbrennen

Alternativ können sich Patienten eine Manschette einsetzen lassen, die bei einer Operation um den defekten Schließmuskeln genäht wird. Sie verhindert zum einen, dass der Magen an sich nach oben rutscht und zum anderen, dass Säure in der Speiseröhre aufsteigt.

Hier besteht allerdings das Risiko, dass die Manschette zu eng liegt und Schluckstörungen auftreten. Der neue Schrittmacher scheint daher die bessere Alternative.

Langzeitverläufe

Studien überwachen nun die Langzeitverläufe. 80 Prozent der bisher Behandelten sind auch nach einem Jahr völlig beschwerdefrei und benötigen keine Medikamente mehr. Die Wirkung setzt allerdings erst einige Wochen nach der OP ein - etwas Geduld ist also gefragt.