Studie zu Skoliose: Korsett ist einer OP überlegen

Von Cornelia Scherpe
14. November 2013

Für viele Kinder ist es keine Selbstverständlichkeit, dass ihr Rücken gerade ist. Sie leiden an der sogenannten Skoliose, bei der das Rückgrat nach rechts oder links verschoben ist. Da der Schweregrad mit dem Wachstum zunimmt, muss sofort im Kindesalter gehandelt werden, damit der Rücken zumindest nicht noch weiter gekrümmt wird. Die am häufigsten genutzte Therapie dafür ist eine Orthese.

Stabilisierung durch das Tragen eines Korsetts

Die Kinder tragen für die Mehrheit der Stunden am Tag eine Art Korsett, in dem sie eingeschnürt sind. So wird der der Rücken stabilisiert und beim weiteren Wachstum kann die Wirbelsäule weniger stark an Krümmung zunehmen. Der Preis ist freilich sehr hoch, denn kaum ein Kind möchte jeden Tag ein enges Korsett tragen müssen.

Versteifungsoperation als Alternative

Als Alternative steht den Eltern die Wahl einer OP offen. In einer sogenannten Versteifungsoperation wird der Rücken ebenfalls künstlich und in diesem Fall von innen stabilisiert. Doch aufgrund der allgemeinen OP-Risiken schrecken die meisten davor zurück.

Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass das Korsett ohnehin die richtige Wahl ist. An der Untersuchung nahmen 242 Kinder teil, die mindestens zehn und höchstens 16 Jahre alt waren. Insgesamt bekamen 146 der Jungen und Mädchen ein Korsett, dies entspricht 60 Prozent. Die übrigen 40 Prozent wurden in einer OP behandelt.

Nach zwei Jahren der Nachbeobachtungszeit hatte das Tragen eines Korsetts in immerhin 72 Prozent der Fälle zum gewünschten Erfolg geführt: Die Skoliose hatte sich trotz weiterem Wachstum nicht verschlechtert und eine Zwangs-OP war nicht notwendig. In der Gegengruppe wurde das Ziel nur in 48 Prozent der Fälle erreicht. Die Forscher berechneten hieraus die allgemeine Risikominderung für Korsettträger auf eine Zwangs-OP: Demnach sinkt die Notwendigkeit auf eine Operation um 56 Prozent, wenn man das Korsett wählt.